Kalifornien:Eltern sollen ihre zehn Kinder gefoltert haben

Das Haus der Familie in Fairfield, Kalifornien. (Foto: dpa)
  • Im nordkalifornischen Fairfield wurden die Eltern von zehn Kindern wegen Folter und Vernachlässigung verhaftet.
  • Die Kinder lebten völlig verwahrlost in einem verdreckten Umfeld.
  • In ihrer Befragung berichteten sie außerdem von Verletzungen, die ihnen die Eltern nach Angaben der Ermittlern aus "sadistischen Gründen" zugefügt haben sollen.

In Kalifornien sind die beiden Eltern von zehn Kindern festgenommen worden, nachdem die Ermittler im Haus der Familie auf "entsetzliche" Lebensumstände gestoßen waren. Dem Vater werden Kindesmisshandlung und Folter vorgeworfen, der Mutter Kindesvernachlässigung.

Nach Angaben der Polizei im nordkalifornischen Fairfield lebten die Kinder im Alter von vier Monaten bis zwölf Jahren völlig verwahrlost in einem verdreckten Umfeld. In einer sechs Wochen dauernden Befragung hätten die Kinder außerdem von Verbrennungen und Verletzungen durch ein Luftgewehr berichtet.

Die Mutter weist alle Vorwürfe zurück

Es handle sich um "Folter aus sadistischen Gründen", teilten die Ermittler mit. Die Kinder waren bereits im März aus dem Haus der Familie geholt worden, in dem Essen sowie Fäkalien von Mensch und Tier auf dem Boden lagen. Einige Bereiche in dem Zuhause seien unpassierbar gewesen.

Die Behörden waren auf die Familie aufmerksam geworden, nachdem eines der Kinder als vermisst gemeldet worden war. Die Polizei spürte das zwölfjährige Kind auf und stieß bei einer Hausdurchsuchung auf die Geschwister. Die Kinder wurden der Fürsorge übergeben.

Vor Reportern wies die Mutter die Vorwürfe zurück. Weder ihr Mann noch sie selbst hätten die Kinder misshandelt oder vernachlässigt, sagte sie am Montag. Beispielsweise hätten alle Kinder in einem Raum geschlafen, weil sie sich das so gewünscht hätten. "Es gibt keine gebrochenen Knochen, keine großen Narben, nichts", sagte sie. "Meine Kinder haben Prellungen und blaue Flecken und Kratzer, weil sie Kinder sind, aber sonst nichts."

© SZ.de/ap/dpa/csi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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