Berlin:Senator: Mit Arbeit Haft vermeiden

Berlin (dpa/bb) - In Berlin sind im vergangenen Jahr knapp 118 000 Hafttage durch Arbeit abgegolten worden. Es sei für Betroffene besser, gemeinnützige Arbeit zu leisten, statt 30 oder 60 Tage in Haft zu sitzen, sagte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) am Donnerstag. Da ein Hafttag laut Verwaltung mit rund 146 Euro zu Buche schlägt, summierte sich die vermiedene Haft auf die Einsparung von mehr als 17 Millionen Euro.

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Berlin (dpa/bb) - In Berlin sind im vergangenen Jahr knapp 118 000 Hafttage durch Arbeit abgegolten worden. Es sei für Betroffene besser, gemeinnützige Arbeit zu leisten, statt 30 oder 60 Tage in Haft zu sitzen, sagte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) am Donnerstag. Da ein Hafttag laut Verwaltung mit rund 146 Euro zu Buche schlägt, summierte sich die vermiedene Haft auf die Einsparung von mehr als 17 Millionen Euro.

Menschen, die zu einer Geldstrafe wegen kleinerer Delikte - zum Beispiel wegen notorischen Schwarzfahrens - verurteilt wurden und nicht zahlen können oder wollen, müssen die sogenannte Ersatzhaft antreten. Durch Arbeit kann dies aber abgewendet werden.

Derzeit verbüßen rund 350 Menschen eine Ersatzfreiheitsstrafe. Aktuell sitzen in den Gefängnissen rund 4050 Menschen. Der Anteil der „Ersatzfreiheitsstrafer“ liegt seit 2012 zwischen sieben und zehn Prozent.

Zuletzt hatte auch der Deutsche Richterbund dafür plädiert, das Schwarzfahren als Tatbestand im Strafgesetzbuch zu streichen. Auch Behrendt will das.

Viele Inhaftierte hätten Probleme, unterstrich der Justizsenator. Die Arbeit könne auch helfen, den Tag zu strukturieren oder ein neues sozialen Umfeld kennenzulernen. Auch der Zugang zu Qualifizierung und Ausbildung werde so möglich.

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