Japan:Rolltreppen und die Grenzen der Disziplin

Lesezeit: 4 min

Mindestens 71 000 Rolltreppen gibt es in Japan, auf den meisten, wie hier in Tokio, herrscht ein Nebeneinander von Gehern und Stehern. Das ist unfallträchtig - lässt sich den Menschen aber nicht so leicht abgewöhnen. (Foto: Philip Phong/AFP)

Seit einem Jahr ist das Gehen auf Rolltreppen in der Präfektur Saitama verboten. Doch nach einer kurzen Phase drängeln die Menschen wieder. Warum funktioniert das bewährte japanische Prinzip "Harmonie durch Gehorsam" hier nicht?

Von Thomas Hahn, Omiya

Die nächste Bewährung für Japans strengste Rolltreppenverordnung naht. Im Tiefgeschoss des Bahnhofs Omiya in der Präfektur Saitama ist ein Zug der Tobu-Noda-Linie aus Chiba angekommen. Wie bei einem Volkslauf auf Zeit eilen die ersten Fahrgäste durch die Schranken am Ausgang und auf die Rolltreppen zu, die nach oben zur Bahnhofshalle und den Umsteigegleisen der JR-Linie führen. Nichts scheint die Ankömmlinge bremsen zu können. Sie wollen so schnell wie möglich an ihr Ziel. Sie hasten die fahrenden Stufen hinauf, vorbei an dem Schild, das auch sie an ihre Pflicht zur Geduld erinnert.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusJapan
:Zurück in die Geisterstadt

Nach der Atomkatastrophe von Fukushima verfiel das Städtchen Futaba. Zwölf Jahre später kehren die ersten Anwohner zurück. Besuch in einem Ort, wo unter Unkraut zarte Hoffnungen wachsen.

Von Thomas Hahn

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: