Indien:Mindestens 215 Menschen sterben bei Monsun

Soldaten und Freiwillige der indischen Armee ziehen Überschwemmungsopfer mit einem Schlauchboot über Wege, die unter Wasser stehen. (Foto: dpa)
  • Durch die aktuellen Monsununwetter sollen in Indien mindestens 190 Personen umgekommen sein.
  • Durch die Fluten entstehen aber auch Gefahren, die nur indirekt mit Hochwasser zu tun haben - etwa Krokodile, die etwa Hunde angreifen.
  • Mehrere Hunderttausend Menschen mussten ihre Häuser zumindest vorerst verlassen.

Bei den schweren Monsununwettern im Süden und Westen Indiens sind in den vergangenen Tagen mindestens 215 Menschen ums Leben gekommen. Sie ertranken in überfluteten Gebieten, wurden von Wassermassen mitgerissen oder unter Trümmern einstürzender Gebäude begraben, sagten die Katastrophenschutzbehörden der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Kürzlich blieben im Dorf Kavalappara in Kerala nur noch ein einziges Hauses und ein Tempel übrig, wie indische Medien berichteten. Die meisten Bewohner seien unter den Schlammmassen begraben worden. In den vier besonders vom Monsun betroffenen Bundesstaaten Kerala, Karnataka, Maharashtra und Gujarat mussten in den vergangenen Tagen mehrere Hunderttausend Menschen vor den Fluten fliehen, viele verloren ihre Häuser

Wenn es die Menschen aus den Häusern geschafft hatten, wartete manchmal eine weitere Gefahr: Krokodile. Eines der Tiere rettete sich auf das Wellblechdach eines Hauses im Bundesstaat Kerala, wie ein Video einer indischen Nachrichtenagentur zeigt. Andere Videos zeigten, wie die Krokodile Hunde angriffen, schrieben indische Medien.

Es gab viel Hilfsbereitschaft: Eine junge Fußballmannschaft in Kerala soll vor ein paar Tagen 300 Familien gerettet haben, wie indische Medien berichteten. Inzwischen betet auch Papst Franziskus für die Hilfsmaßnahmen, wie er über ein Telegramm des Vatikans mitteilen ließ. Er lasse den Familien der Opfer seine Anteilnahme zukommen.

Die Monsunzeit dauert in Südasien gewöhnlich bis September. Zwar ist der Regen für die Landwirtschaft lebenswichtig - er richtet aber auch immer wieder großen Schaden an. Im Juli gab es Dutzende Tote in den nordöstlichen Staaten Bihar und Assam.

© SZ.de/dpa/mpu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Hochwasserschutz
:Erbitterter Streit um Flutpolder an der Donau

Befürworter fürchten das nächste Hochwasser, Gegner bestreiten den Nutzen der Bauwerke. Und die Staatsregierung? Lässt wieder prüfen.

Von Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: