Indien:Mindestens 35 Tote bei Zugunglück

Dutzende Pilger sind bei einem schweren Bahnunfall in Indien getötet worden. Nach dem Unglück kam es zu Tumulten, mehrere Waggons gingen in Flammen auf. Die Polizei berichtet von etwa 2000 Randalierenden.

Mindestens 35 hinduistische Pilger sind in Indien von einem Zug überfahren und getötet worden. Dutzende weitere Menschen wurden bei dem Zusammenstoß verletzt. Das Unglück ereignete sich im Bezirk Saharsa, im Nordosten Indiens.

Der Zug, der mit etwa 80 Stundenkilometern unterwegs war, erfasste die Pilger, als sie am Bahnhof Dhamara aus einem anderen Zug stiegen und die Gleise überquerten. Die Pilger hätten dabei ein Stoppsignal missachtet, teilte ein Bahnsprecher mit. Einheimische sagten dagegen lokalen TV-Sendern, es gebe am Bahnhof keine Signale oder Durchsagen, wann Passagiere die Gleise überqueren könnten.

Laut Polizei attackierten Pilger und Ortsansässige nach dem Unglück den Zugführer, nahmen Bahnmitarbeiter als Geiseln und setzten mehrere Waggons in Brand. Mehr als 2000 Menschen befänden sich an dem Bahnhof, die Lage sei angespannt. Der Zugverkehr auf der Strecke wurde eingestellt.

Indiens Eisenbahnnetz ist eines der größten der Welt, jeden Tag transportieren die 9000 Züge ungefähr 20 Millionen Passagiere. Zwischen 2006 und 2011 starben nach offiziellen Angaben 717 Menschen an unbemannten Bahnübergängen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/bero/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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