Versteigerung in Hollywood:Prinzessin Leias Kleid ist noch zu haben

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Mit weißen Handschuhen wagt sich der Auktionator an das Kleid der Prinzessin Leia. (Foto: FREDERIC J. BROWN/AFP)

Die Pistole von Indiana Jones, der Mantel von Kate Winslet aus "Titanic": In Hollywood wurden ein paar der berühmtesten Film-Devotionalen versteigert. Wie kann da was liegenbleiben?

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

Einfach legendär, dieses Kleid, und noch dazu wunderschön. Wie ein festliches Gewand einer Prinzessin aus dem Mittelalter sieht es aus, und das sollte es auch: Carrie Fisher trug es als Prinzessin Leia in "Star Wars: Eine neue Hoffnung" (1977). Designer John Mollo ist dafür mit dem Oscar prämiert worden, er hat damit Filmgeschichte geschrieben. Es ist nach allem, was bekannt ist, das einzig noch erhaltene Leia-Kostüm aus dem ersten Teil der Reihe.

Jahrelang hatte es auf einem Dachboden in London gelegen, dann hat das Auktionshaus Propstore das Kleid acht Monate lang restaurieren lassen - und mit einem Gebot von bis zu zwei Millionen Dollar gerechnet. Doch daraus wurde nichts. Das Höchstgebot bei der Versteigerung in Los Angeles in der vergangenen Woche: 975.000 Dollar, knapp unter dem geforderten Mindestgebot von einer Million Dollar. Die gleiche Summe wurde für das Batman-Motorrad aus "The Dark Knight" geboten. Ebenfalls 25 000 Dollar unter dem Mindestgebot - und damit zu wenig, um den Besitzer zu wechseln.

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Es werden immer wieder mal solche Versteigerungen abgehalten in Hollywood. Diese war aber eine besondere, weil einige der legendärsten Film-Devotionalen angeboten wurden: Es gab vier Wochen lang eine Ausstellung im Petersen Museum, gegenüber vom Museum der Filmakademie, dann wurde bis zum Freitagabend drei Tage lang ordentlich geboten und ersteigert - die Clown-Puppe aus "Poltergeist" zum Beispiel für 656 250 Dollar oder das "Spider Head Thing " aus "The Thing" für 587 500 Dollar.

Ein paar der aufregendsten Kostüme: das von Russell Crowe aus "Gladiator" (125 000 Dollar), der Mantel von Kate Winslet, den sie in "Titanic" beim Sinken des Schiffs trug (137 500 Dollar) oder der Batman-Anzug von Michael Keaton in "Batman Returns" (137 500 Dollar).

Ein paar verrücktere Sachen: der Zeitreise-DeLorean-Sportwagen aus "Zurück in die Zukunft" (250 000 Dollar), die Pistole von Indiana Jones in "Jäger des verlorenen Schatzes" (137 500 Dollar) oder die Pimmel-Zeichnung von Jackie Treehorn aus "The Big Lebowski" (40 625 Dollar).

Es gab auch günstigere Erinnerungsstücke, die Speisekarte des Restaurants Foo Chow in "Rush Hour" etwa für 375 Dollar, eine graue Hose von Walter White in "Breaking Bad" (625 Dollar) oder die Karte mit den Detonations-Codes für die Atombombe in Armageddon (875 Dollar). Ein absoluter Leckerbissen für Filmfans in der mittleren Sammler-Preiskategorie: das "Scarface"-Drehbuch von Al Pacino mit dessen handschriftlichen Notizen: 50 000 Dollar.

Propstore will bei Memorabilia, die nicht versteigert wurden, nun Direktgebote annehmen, also vielleicht auch solche unter der Mindestforderung bei der Auktion in Los Angeles. Also für eines der ersten 500 Harry-Potter-Bücher (Mindestgebot bei der Auktion: 100.000 Dollar), den Thor-Hammer von Natalie Portman aus "Love and Thunder" (60 000 Dollar), das Lichtschwert von Ewan McGregor in der Star-Wars-Episode "Die dunkle Bedrohung" (30 000 Dollar) - und natürlich das Batman-Motorrad und das seidene Abendkleid von Prinzessin Leia.

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