Hochwasser in Rheinland-Pfalz:Von den Fluten eingeschlossen

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Im Lebenshilfe-Haus in Sinzig wohnten mehr als 30 Menschen mit geistiger Behinderung. Zwölf von ihnen haben das Hochwasser nicht überlebt. (Foto: Thomas Frey/dpa)

Es dauerte kaum eine Minute, bis das Erdgeschoss eines Behindertenwohnheims in Sinzig unter Wasser stand, zwölf Menschen starben. Nicht nur die Ermittler stellen sich die Frage: Hätte die Tragödie verhindert werden können?

Von Viktoria Großmann, Sinzig

Fünf Tage nach der Flut sei nicht die Zeit für Schuldfragen. In fünf Monaten, aber nicht jetzt, sagt der Bürgermeister von Sinzig. "Was sollen die Feuerwehrleute denken, die hier seit Tagen rund um die Uhr im Einsatz sind, wenn ihnen jetzt vorgeworfen wird, sie hätten zu spät oder falsch reagiert?" Andreas Geron hat die Einsatzkräfte auch schon mal zum Schlafen nach Hause geschickt. "Die sind ja selbst betroffen oder ihre Familien." Die Stadt braucht die Freiwilligen, auch deshalb regt ihn die Schulddebatte auf, mit der "die große Politik" daherkomme. Sie demoralisiere die Einsatzkräfte. "Es gibt Ereignisse, die der Mensch nicht beherrschen kann", sagt der parteilose Bürgermeister.

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