Hilfe für Flutopfer:UN fordert zwei Milliarden Dollar für Pakistan

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Wegen der Jahrhundertflut in Pakistan haben die Vereinten Nationen den größten Spendenaufruf ihrer Geschichte gestartet: Mehr als zwei Milliarden Dollar will die UN von ihren 192 Mitgliedern haben.

Wegen der Jahrhundertflut in Pakistan haben die Vereinten Nationen den größten Spendenaufruf ihrer Geschichte gestartet. Gut fünf Wochen nach dem ersten sogenannten Flash Appeal (Blitzaufruf) über 459 Millionen Dollar will die Organisation jetzt mehr als zwei Milliarden Dollar (1,54 Milliarden Euro) von ihren 192 Mitgliedern haben.

Von der Flutkatastrophe in Pakistan sind gut 20 Millionen Menschen betroffen - deutlich mehr als zehn Prozent aller Pakistaner. (Foto: Getty Images)

"Die Höhe des aktualisierten Spendenaufrufs spiegelt das enorme menschliche und geografische Ausmaß der Katastrophe wieder", erklärte die neue UN-Nothilfekoordinatorin (OCHA) Valerie Amos in New York. Mit dem Geld soll 14 Millionen Flutopfern in den nächsten zwölf Monaten geholfen werden. Von der Katastrophe sind nach OCHA-Angabe gut 20 Millionen Menschen betroffen - deutlich mehr als zehn Prozent aller Pakistaner. Mehr als 1700 Menschen starben, etwa 1,9 Millionen Heime seien zerstört

Die verwüstete Fläche sei mit 160.000 Quadratkilometern größer als England. Das entspricht auch der Größe von Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen zusammen.

Mit dem Geld sollen 483 Hilfsprojekte von 15 UN-Büros, der Internationalen Organisation für Migration und 156 Hilfsorganisationen unterstützt werden. Vor allem für die Landwirtschaft, Flüchtlingslager, Nahrung, Gesundheit, Wasser und Hygiene soll das Geld ausgegeben werden. "In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben sich viele Länder als extrem großzügig gezeigt und in diesem Jahr schon mehr als fünf Milliarden Dollar gespendet", sagte Amos. "Aber jetzt brauchen wir mehr. Auch wir müssen unseren Beitrag leisten und können nicht einfach danebenstehen bei einer Katastrophe dieses Ausmaßes."

Mit dem neuerlichen Aufruf soll auch der vom August einen neuen Schub erhalten. Von den 459 Millionen Dollar sind bislang erst 80 Prozent gedeckt. Der Spendenaufruf wendet sich an alle Mitgliedsländer, ist aber nicht verbindlich. Den bislang größten Flash Appeal gab es nach dem Erdbeben in Haiti im Januar. Mit 1,48 Milliarden Dollar war er etwas höher als der fünf Jahre zuvor nach dem Tsunami im Indischen Ozean mit 1,41 Milliarden Dollar.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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