Grubenunglück in Peru:Kumpel aus 200 Metern Tiefe gerettet

Hoffen, Warten, Bangen: Nach fast einer Woche in 200 Metern Tiefe sind neun peruanische Bergleute gerettet worden. Gefährliche Erdrutsche in der illegalen Mine hatten die Bergung der Männer tagelang verzögert.

Sechs Tage lang waren sie in einer peruanischen Kupfermine eingeschlossenen, jetzt sind die neun Bergleute gerettet. In Decken eingewickelt kamen die Männer wohlbehalten nacheinander aus dem Tunnel der Mine. Zum Schutz vor dem Tageslicht trugen sie dunkle Brillen. Nach der Bergung wurden die Männer ärztlich und psychologisch versorgt.

Die 22 bis 59 Jahre alten Kumpel saßen seit vergangenem Donnerstag in einer illegalen Kupfermine im Süden Perus fest, nachdem ein Schacht eingestürzt war. Ihre Rettung aus 200 Metern Tiefe war schwierig, weil immer wieder Geröll nachrutschte. Während der tagelangen Arbeiten waren die Eingeschlossenen bei Bewusstsein. Vier der Männer litten allerdings an Magenbeschwerden und Durchfall, sagte der Leiter der regionalen Gesundheitsbehörde. Zuletzt hatten Retter die eingeschlossenen Männer über ein Metallrohr mit Luft, Wasser und Flüssignahrung versorgt.

Die Mine "Cabeza de Negro" in Quilque bei Ica im Süden des Landes war eigentlich seit Jahren stillgelegt, wird aber inzwischen von Arbeitern auf eigene Faust betrieben. Präsident Humala kündigte an, stärker gegen den illegalen Bergbau in Peru vorzugehen.

Im Nachbarland Chile hatte ein ähnliches Unglück 2010 weltweit für Aufsehen gesorgt. Damals waren in der Atacama-Wüste 33 verschüttete Kumpel einer Kupfermine nach 69 Tagen mit einer Rettungskapsel aus der Tiefe befreit worden. Nach der Bergungsaktion sprachen die Medien vom "Wunder von Chile".

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/jsc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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