Spanien:Mindestens vier Tote nach Brand von Hochhaus in Valencia

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Das Gebäude stand nach Ausbruch des Feuers schnell komplett in Flammen. Inzwischen brennt das Hochhaus zwar nicht mehr lichterloh, trotzdem können Feuerwehrleute das Gebäude aus Sicherheitsgründen nicht betreten. (Foto: JOSE JORDAN/AFP)

Das Feuer hat im vierten Stock angefangen und breitet sich rasend schnell aus. Das Gebäude ist nach wie vor nicht zugänglich, ob es weitere Opfer gibt, ist daher noch unklar. Laut Medienberichten werden aber noch mindestens 19 Personen vermisst.

Bei einem Großbrand in der spanischen Küstenmetropole Valencia ist ein Hochhaus mit 138 Wohnungen weitgehend zerstört worden. Nach Angaben des Rettungsdienstes brach das Feuer in einer Wohnung im vierten Stock aus, breitete sich rasend schnell aus und erfasste auch ein angrenzendes Gebäude. Bis in die frühen Morgenstunden war der Brand nicht unter Kontrolle. Unklar blieb, wie viele Opfer es gibt. Auch, was die Ursache für das verheerende Feuer gewesen ist, ist weiter unklar.

Ein Nachbar aus einem anderen Haus in der Gegend sagte in einem Telefoninterview mit dem TV-Sender RTVE, er habe zwei Personen auf einem Balkon des brennenden Gebäudes gesehen, die um Hilfe gerufen hätten. Auf Bildern waren zwei Menschen zu sehen, die auf einem Balkon stehen, während es um sie herum lichterloh brennt.

Mindestens vier Personen starben, 14 Menschen seien verletzt worden, darunter sechs Feuerwehrleute, berichteten spanische Medien unter Berufung auf Rettungskräfte, die davor warnen, dass die Zahl der Opfer nur vorläufig sei, weil das Gebäude noch nicht zugänglich sei. Bevor das möglich sei, müsse die weitgehend ausgebrannte Struktur von außen weiter gekühlt werden, heißt es vom stellvertretenden Notfalldirektor der Regionalregierung, Jorge Suarez. Die bislang geborgenen Leichen wurde laut der Zeitung El País demnach bislang auch nicht im Gebäude, sondern außerhalb gefunden. Niemand wisse bislang, wie viele Bewohner in den Wohnungen waren, als das Feuer ausbrach. Es werden jedoch offenbar noch weitere 19 Personen vermisst.

Es sei Hilfe von Soldaten der militärischen Nothilfe-Einheit UME zum Kampf gegen die Flammen angefordert worden, berichtete RTVE. Die UME wird sonst bei großen Waldbränden eingesetzt.

Flammen fressen sich das ganze Gebäude in Valencia hoch. (Foto: JOSE JORDAN/AFP)
Dramatische Szenen: Zwei Bewohner warten auf einem Balkon darauf, von der Feuerwehr gerettet zu werden. (Foto: Jose Jordan/AFP)

In sozialen Medien war zu sehen, wie die Fassade des relativ neuen 14-stöckigen Hauses vom Erdgeschoss bis zum Flachdach lichterloh brannte. Das Gebäude glich einer riesigen Fackel. Offenbar soll eine Schicht brennbarer Polyurethan-Hartschaum, die unter der Fassade aus Aluminiumpaneelen befand, mit dafür verantwortlich gewesen sein, dass sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte. Zudem erschwerten starke Westwindböen, die über die spanische Stadt hinwegzogen, die Löscharbeiten der Feuerwehr.

Brennende Fassadenteile aus offenbar leicht entzündlichem Material stürzten in die Tiefe und brannten auch dort noch weiter. Nach Angaben des Rettungsdienstes waren 16 Löschzüge der Feuerwehr im Einsatz, um den Brand zu bekämpfen. Über dem Gebäude stand eine riesige schwarze Rauchwolke. Starker Wind fachte den Brand weiter an.

Der Rauch zieht wie eine riesige Säule in den Himmel. (Foto: ---/dpa)

Die Sicherheitsbehörden errichteten ein provisorisches Feldlazarett in der Nähe. Nachbarn berichteten über Menschen, die auf Balkonen versucht haben sollen, mit Taschenlampen auf sich aufmerksam zu machen.

Die Notfallzentrale der Stadt sperrte sämtliche Zufahrtswege. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich dem brennenden Haus nicht zu nähern. Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez zeigte sich "schockiert über den schrecklichen Brand in einem Gebäude in Valencia". Er wolle den Betroffenen seine Solidarität übermitteln, schrieb er weiter auf der Plattform X. Auch das Königshaus erklärte, "mit Sorge" die Ereignisse zu verfolgen.

Menschen auf der Straße vor dem brennenden Gebäude sind geschockt. (Foto: Eva Manez/Reuters)
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