Freizeitstätten:Land gibt 25 Millionen Euro für Schwimmbäder in Hessen

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Schwimmgäste ziehen im 50-Meter-Becken ihre Bahn. (Foto: Uwe Zucchi/dpa)

Schwimmbäder sind wichtige Sport- und Freizeitstätten. Doch ihr Unterhalt ist teuer. Die Landesregierung weitet nun ihre Förderung aus.

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Offenbach (dpa/lhe) - Um den Erhalt und die Modernisierung der Schwimmbäder in Hessen zu fördern, stellt die Landesregierung in diesem und nächstem Jahr insgesamt 25 Millionen Euro zur Verfügung. Künftig würden auch Angebote zur Bewegungsförderung und für Familien unterstützt, sagte die hessische Sportministerin Diana Stolz (CDU) am Donnerstag in Offenbach. Dazu zählten beispielsweise Sole-Becken, Kneipp-Becken, Rutschen, Kinderspielbecken sowie Volleyball-Felder oder Tischtennisplatten.

Bisher hatte das Land mit dem Schwimmbad-Investitionsprogramm „Swim“ Umbaumaßnahmen an Gebäuden, Becken oder Technik unterstützt. Dafür standen jährlich zehn Millionen Euro bereit. Die Ministerin verwies als Beispiel vor Ort im Offenbacher Waldschwimmbad auf eine neue und besser isolierte Traglufthalle für den ganzjährigen Schwimmbetrieb. Landesweit seien bis Ende 2023 mit dem fünfjährigen Programm 189 Projekte in 163 Bädern gefördert worden.

Das neue Förderprogramm „Swim Plus“ soll laut der Ministerin beitragen, auch den Freizeitwert der Bäder weiter auszubauen. In diesem Jahr stünden 11 und im kommenden Jahr 14 Millionen Euro bereit - ein Plus von insgesamt 5 Millionen Euro im Vergleich zum vorherigen Programm. Schwimmbäder seien neben wichtigen Sportstätten auch Orte der Begegnung und der sozialen Interaktion für Familien, Kinder, Jugendliche und Senioren, sagte Stolz.

Modernisierungsstau bei Sportstätten

Vertreter und Vertreterinnen des Landessportbunds, des Hessischen Schwimm-Verbands und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) begrüßten die Ausweitung der Förderung. Es handele sich um ein bundesweit einmaliges Programm, sagte die Präsidentin des Landessportbunds, Juliane Kuhlmann. Die Sportvereine bräuchten neben Ehrenamtlichen und einer angemessenen finanziellen Ausstattung zeitgemäße, funktionierende und geöffnete Sportstätten. In Hessen gebe es hier einen Modernisierungsstau, daher seien Fortsetzung und Aufstockung des Förderprogramms für die Schwimmbäder wichtig.

Viele Schwimmbäder seien geschlossen worden, sagte der Vorsitzende des Ersten Offenbacher Schwimmclubs (EOSC), Matthias Wörner, mit Blick auf die Lage in den hessischen Kommunen. Der Standort auf der Rosenhöhe ist das einzig verbliebene Schwimmbad in Offenbach, hier hat einst Spitzen-Schwimmsportler Michael Groß trainiert.

In dem Bad seien weitere Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe nötig und geplant, sagte Wörner. Unter anderem sollen ein neues Gebäude für Verwaltung und Umkleiden sowie eine weitere Traglufthalle für das 25-Meter-Becken entstehen, in dem auch Unterricht gegeben wird. Die Anträge beim Land seien gestellt. Mit der nun erweiterten Förderung könne zudem ein Zugang zum großen 50-Meter-Becken für Menschen mit eingeschränkter Mobilität bezuschusst werden.

Bis zu 60 Prozent Zuschuss

2024 sollen vor allem bereits vorliegende Projekte gefördert werden, neue Vorhaben können die Kommunen bis 1. November anmelden. Die Regel seien 30 Prozent Förderung, bis zu eine Million Euro würden bewilligt, teilte das Ministerium mit. Bei kleineren Vorhaben könnte es bis zu 60 Prozent Zuschuss geben. Das Förderprogramm soll sich ebenfalls auf fünf Jahre erstrecken, die Summen, die in den übrigen Jahren zur Verfügung gestellt werden sollen, stehen den Angaben zufolge noch nicht fest.

© dpa-infocom, dpa:240410-99-628661/3

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