Thüringen:Kind aus der Ukraine stirbt bei Brand in Flüchtlingsunterkunft

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Apolda: Die Feuerwehr löscht einen Brand in einer Flüchtlingsunterkunft. Nach dem Brand wurde ein Toter gefunden. (Foto: Johannes Krey/dpa)

In der Stadt Apolda bricht am Sonntagmorgen ein Feuer aus, ein Mensch kommt ums Leben. Die Polizei ermittelt zur Brandursache - und geht nun von einem technischen Defekt aus.

Nach dem Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda mit einem Todesopfer geht die Polizei bislang von einem technischen Defekt als Brandursache aus. Die Ermittler fanden nach Abschluss ihrer Untersuchungen am Brandort östlich von Erfurt weiter keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat oder Fremdverschulden, wie ein Polizeisprecher am Dienstag sagte. Allerdings müsse noch das abschließende Ergebnis des Gutachtens abgewartet werden.

Das Feuer brach laut Polizei am frühen Sonntagmorgen aus, mindestens elf Menschen wurden verletzt, eine tote Person wurde gefunden. Ob es sich bei dem Todesopfer um einen seit dem Brand vermissten neun Jahre alten Jungen aus der Ukraine handelt, ist noch nicht geklärt. Allerdings deutet vieles darauf hin. Eine Obduktion soll nun Klarheit bringen.

"In Apolda starb heute ein Kind, das mit seiner Familie bei uns Schutz vor Putins Bomben gesucht hat. An solchen Tagen könnte man verzweifeln", hatte Minister Georg Maier (SPD) am Sonntagabend auf Twitter geschrieben. Und: "Ich werde alles daransetzen, dass die Brandursache aufgeklärt wird. Es muss hier vollständige Klarheit herrschen."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser drückte ihr Mitgefühl aus

Das Feuer war im Wohnbereich der Unterkunft ausgebrochen. 245 Menschen, darunter viele Kinder, mussten daraufhin das Gebäude verlassen. Das Landratsamt Weimarer Land organisierte laut Polizei, dass die Bewohner vor Ort mit Decken, Wasser und Babynahrung versorgt wurden. Die Menschen wurden schließlich mit Bussen ins nahegelegene Hermsdorf gebracht. Dort sollten sie vorübergehend in einer Erstaufnahme für Geflüchtete bleiben.

Die Staatsanwaltschaft Erfurt leitete ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren ein, wie ein Sprecher der Polizei sagte. In Brandfällen mit Toten sei dies das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) drückte den Betroffenen ihr Mitgefühl aus. "Die Sicherheitsbehörden des Bundes stehen mit der Thüringer Polizei in ständigem Austausch und jederzeit zur Unterstützung bereit", schrieb sie auf Twitter. Auch Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) äußerte seine Betroffenheit: "Meine Gedanken sind bei der Familie und in der Trauer verbunden! Allen Verletzten eine schnelle Genesung", twitterte er.

© SZ/dpa/laug/liv/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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