Flamanville:Explosion in Atomkraftwerk in Nordfrankreich

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  • Im nordfranzösischen Atomkraftwerk Flamanville hat sich eine Explosion ereignet.
  • Ein Verstrahlungsrisiko besteht nach Angaben der französischen Behörden nicht, weil die Explosion außerhalb des atomaren Bereichs passierte.
  • Fünf Menschen erlitten Vergiftungen.
  • Ein Reaktor wurde heruntergefahren.

In einem Atomkraftwerk in Nordfrankreich hat sich gegen 9.40 Uhr eine Explosion ereignet. Das gaben französische Behörden bekannt. Demnach gibt es aber kein nukleares Risiko.

Fünf Menschen erlitten Rauchvergiftungen, es gab demnach aber keine Schwerverletzten. Ein Reaktor wurde heruntergefahren."Es handelt sich um einen bedeutsamen technischen Vorfall, aber nicht um einen Atomunfall", sagte ein Behördenvertreter. Um zwölf Uhr wurde der Zwischenfall für beendet erklärt.

Die staatlich dominierte Betreibergesellschaft EDF (Électricité de France) erklärte französischen Medien zufolge, er habe weder Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage noch auf die Umwelt gehabt. Auslöser der Detonation sei ein Feuer im Maschinenraum der Zentrale gewesen, das sofort von den Beschäftigten unter Kontrolle gebracht worden sei. Die eintreffenden Feuerwehrleute bestätigten demnach auch, dass das Feuer schon gelöscht gewesen sei. Die Behörden vermuten, dass ein überhitzter Ventilator das Feuer ausgelöst hat.

In Flamanville stehen zwei Reaktoren, ein dritter wird dort gebaut. Die Gemeinde liegt im Département Manche, das zur Region Normandie gehört.

Das Atomkraftwerk liegt in der Normandie an der nordfranzösischen Atlantikküste. (Foto: Quelle: Google Earth)

2012 trat stundenlang Radioaktivität aus

Die beiden bestehenden Druckwasserreaktoren stammen aus den achtziger Jahren, es handelt sich um einen vergleichsweise sicheren Reaktortyp. Ein weiterer Reaktor des modernen Typs "Europäischer Druckwasserreaktor" (EPR) ist seit 2007 in Bau.

2012 hatte es bereits einen Zwischenfall in Flamanville gegeben. Damals war im Inneren eines Reaktorgebäudes sechs Stunden lang Radioaktivität ausgetreten. Mitarbeiter des AKWs mussten das Reaktorgebäude verlassen, sie waren den Angaben der Behörde zufolge keiner Strahlung ausgesetzt.

Im November 2016 hatte der Chef der französischen Atomsicherheitsbehörde ASN die Überprüfung des Stahls der Reaktoren aller 58 französischen AKWs veranlasst. Ursache waren Mängel an einem im Bau befindlichen Druckwasserreaktor in Flamanville.

© SZ.de/afp/bepe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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