Ex-East-17-Frontmann Brian Harvey:Boygroup-Sänger randaliert vor Downing Street

Lesezeit: 2 min

Skurrile Szenen vor dem Amtssitz des britischen Premiers in London: Brian Harvey, Ex-Sänger der Boyband East 17, hat lautstark ein Gespräch mit David Cameron verlangt. Fans sind nun um seinen Geisteszustand besorgt.

Es war ein merkwürdiger Anblick, der sich Passanten am Montag vor dem Amtssitz des britischen Premierministers David Cameron bot. Brian Harvey, ehemaliger Frontmann der englischen Boygroup East 17, stand in Jogginghose, mit einer viel zu großen weißen Mütze, die er tief ins Gesicht gezogen hatte, und einem ebenso weißen Aktenordner unter dem Arm vor dem Metalltor am Eingang zur Downing Street. Dort lieferte er sich mit zwei Polizisten einen heftigen Streit.

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Harvey forderte ein Gespräch mit dem Premier

Wie die britische Boulevardzeitung Daily Star berichtete, verlangte der 40-Jährige zum britischen Premier David Cameron vorgelassen zu werden, der im Haus Nr.10 seinen Amtssitz hat. "Er schrie, in dem Ordner befänden sich Beweise dafür, wie viel Geld die Regierung ihm gestohlen habe", zitierte das Blatt einen Augenzeugen. "Anschließend hat er noch gerufen, dass alle zu seinem Nummer-1-Hit an Weihnachten tanzen würden", berichtete der Zeuge weiter.

Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber der britischen Tageszeitung The Independent, dass es sich lediglich um einen "kleineren Zwischenfall" gehandelt habe. "Polizeibeamte haben dort mit einem Mann diskutiert, zu einer Festnahme ist es allerdings nicht gekommen", sagte er. Genauso wenig wie zu der geforderten Unterredung mit dem Regierungschef.

Spott und Besorgnis der Community

In den sozialen Netzwerken verbreitete sich die Meldung über den randalierenden Ex-Popstar rasend schnell. Dort gab es viel Spott für seine Aktion. Ein Fan twitterte sogar: "Ich hoffe, Brian Harvey geht es gut. Sein Verhalten war etwas besorgniserregend."

Harveys Drogenskandal sorgte für die Band-Auflösung

Die Boygroup East 17 war in den neunziger Jahren vor allem in Großbritannien als rebellischer Gegenentwurf zu der braven Band "Take That" äußerst erfolgreich. Mit Hits wie House of Love, It`s Alright oder Thunder wurde die Band, die sich nach ihrem Herkunftsort, dem Londoner East End, und der entsprechenden Postleitzahl benannt hat, auch in Deutschland populär.

Nachdem es Ende der neunziger Jahre um die Gruppe ruhiger wurde, erregte Harvey durch provokante Aussagen und aggressives Verhalten Aufsehen in der Öffentlichkeit. 1997 behauptete er, es sei "cool" Drogen zu nehmen. Mit dem Satz "Ecstasy kann dich zu einem besseren Menschen machen" sorgte er für seinen Ausschluss aus der Band und für deren Auflösung.

Nach dem abrupten Ende der Gruppe gab es über Harveys Privatleben immer häufiger negative Schlagzeilen. So wurde er 2001 in Nottingham unter ungeklärten Umständen mit einem Messer angegriffen und dabei schwer verletzt. Es folgten Drogenexzesse und er erlitt Depressionen, die letztlich in zwei Suizidversuchen mündeten. 2005 wurde er nach einem Autounfall ins Krankenhaus eingeliefert. Bei dem Versuch, sich mit seinem Mercedes selbst zu überfahren, soll er sich einen Arm gebrochen haben.

Unangebracht ist die Sorge der Fans um ihr einstiges Idol also nicht.

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