Zwei Straßenbahnen warten hintereinander an der vielbefahrenen Kreuzung nahe des Essener Hauptbahnhofs, als von hinten ein dritter Zug in die Fahrzeuge kracht. Der Aufprall ist enorm und drückt die mittlere Tram gegen die vorderste. 31 Menschen werden bei dem Unfall am Dienstagnachmittag verletzt, acht von ihnen so schwer, dass sie in Krankenhäuser eingeliefert werden müssen.
Die Ermittler hätten bis in den Abend den Unfall aufgenommen, sagte der Polizeisprecher am Morgen. Die Auswertung der Ergebnisse werde im Laufe des Tages folgen. Dann könne man auch die Höhe des Sachschadens einschätzen, hieß es.
Die Nachrichtenagentur dapd berichtete von nur 28 Verletzten, von denen drei schwere Verletzungen erlitten hätten. Unter den Schwerverletzten soll auch mindestens ein Straßenbahnfahrer sein. Wie viele Fahrgäste sich zum Zeitpunkt des Unfalls in den Bahnen befanden, war auch am Morgen unklar. "Wir müssen davon ausgehen, dass sich weitere Menschen krankmelden", fügte der Sprecher hinzu. Nach dem Unfall hatte die Polizei von einer unübersichtlichen Lage gesprochen, weil einige der verletzten Passagiere möglicherweise die Unfallstelle verlassen hatten und selbst zum Arzt oder ins Krankenhaus gegangen waren.
"Einer dieser Züge wiegt etwa 40 Tonnen, so dass durch den Aufprall enorme Kräfte freigesetzt wurden", erläuterte die Essener Feuerwehr. "Entsprechend heftig war die Krafteinwirkung auf die Fahrgäste und auch auf die Züge, die schwer beschädigt sind."
Ob ein technischer Defekt oder menschliches Versagen Grund des Unfalls ist, war auch am Mittwochmorgen noch unklar. Zur Klärung des Unfalls setzt die Polizei auch auf die Fahrtenschreiber, die sichergestellt und ausgewertet werden sollen.
Bereits am Dienstagvormittag war es in Essen zu einem Unfall mit einer U-Bahn gekommen. Dabei stieß ein Zug mit einer Klein-Bagger zusammen. Zwei Fahrgäste wurden verletzt, der U-Bahn-Fahrer erlitt einen Schock. Die Bahn wurde erheblich beschädigt.