Nordrhein-Westfalen:Lebensgefährlich Verletzte nach Explosion in Eschweiler

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In einem Wohn- und Geschäftshaus werden am Donnerstagabend 14 Menschen verletzt. Vier von ihnen, darunter ein Säugling und dessen Mutter, schweben laut Feuerwehr in Lebensgefahr.

Eine gewaltige Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus hat in Eschweiler nordöstlich von Aachen am Donnerstagabend 14 Menschen verletzt. Vier von ihnen, darunter ein wenige Wochen alter Säugling und dessen Mutter, schweben in Lebensgefahr, wie Axel Johnen, Leiter der Feuerwehr Eschweiler, am Freitagmittag berichtete. Bei den Rettungsarbeiten verletzten sich außerdem zwei Feuerwehrleute.

Polizei und Feuerwehr gingen von einer Gasexplosion in dem mehrstöckigen Haus aus. Durch die Wucht der Detonation gingen in 50 Metern Umkreis sämtliche Fensterscheiben zu Bruch. Auch Geschäfte gegenüber dem Haus lagen in Trümmern. Die Explosion verursachte zudem ein Feuer, das stundenlang ein Großaufgebot der Feuerwehr aus der Region beschäftigte. Auch das Technische Hilfswerk Eschweiler war im Einsatz. Etwa 200 Kräfte seien am Einsatz beteiligt gewesen.

Gegen zwei Uhr morgens war das Feuer gelöscht. Allerdings wurden später noch Glutnester entdeckt. Die Explosion war am Donnerstagabend gegen 21.15 Uhr gemeldet worden.

"Das war ein sehr großer Einsatz"

Ob das Unglückshaus selbst oder Nachbarhäuser einsturzgefährdet sind, müsse nun geprüft werden. Bis dahin dürfen die Bewohner nicht zurück in ihre Wohnungen. "Es war noch kein Statiker in den Häusern", sagte ein Feuerwehrsprecher. Die Zahl der Menschen, die in Sicherheit gebracht werden mussten, war in der Nacht noch unklar.

Eschweilers Feuerwehr hatte Großalarm ausgelöst und Brandwehren aus den Nachbarstädten zur Verstärkung angefordert. "Das war ein sehr großer Einsatz", sagte ein Polizeisprecher. Die Behörden gingen von einem Unglück aus. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es bislang nicht, hieß es. Der Unglücksort war weiträumig abgesperrt.

Eschweiler liegt zwischen Aachen, Köln und der Nordeifel. Die Stadt hat knapp 56 000 Einwohner. Das letzte große Unglück ist dort noch nicht lange her: Im Juli 2021 hatte die Flutkatastrophe die Stadt heimgesucht. Allein am Krankenhaus von Eschweiler, das damals in einer dramatischen Rettungsaktion evakuiert werden musste, entstand ein Schaden von 120 Millionen Euro. Das Krankenhaus ist mit 1400 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt.

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