Südasien:Mindestens 128 Tote nach Erdbeben im Westen Nepals

Menschen suchen nach dem Erdbeben in dem Bezirk Jajarkot im äußersten Westen Nepals nach ihren Habseligkeiten in den Trümmern. (Foto: Sunil Sharma/dpa)

Straßen in der hügeligen Provinz Karnali sind durch Erdrutsche blockiert, Hunderte wurden verletzt. Premierminister Pushpa Kamal Dahal fliegt mit einem Team der Armee ins Katastrophengebiet.

Bei einem Erdbeben in Nepal sind am Freitagabend mindestens 128 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. "Rettungs- und Suchmannschaften müssen Straßen räumen, die durch Erdrutsche infolge des Erdbebens blockiert sind, um die betroffenen Gebiete zu erreichen", sagte Namaraj Bhattarai, Polizeibeamter in einer der betroffenen Gebiete.

Nach Angaben des Nationalen Erdbebenzentrums Nepals ereignete sich das Beben im Bezirk Jajarkot, einer hügeligen Gegend mit 190 000 Einwohnern, in der Provinz Karnali. "Die Zahl der Verletzten könnte in die Hunderte gehen und auch die Zahl der Todesopfer könnte steigen", sagte Harish Chandra Sharma, Beamter des Bezirks Jajarkot, gegenüber Reuters am Telefon.

Premierminister Pushpa Kamal Dahal ist am frühen Samstag (Ortszeit) mit einem 16-köpfigen medizinischen Team der Armee in das Gebiet geflogen, um die Such-, Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu überwachen, teilte sein Büro mit. Jajarkot liegt etwa 500 Kilometer westlich der Hauptstadt Kathmandu.

Das Nationale Seismologische Zentrum Nepals gab das Beben mit einer Stärke von 6,4 an, doch das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) stufte die Stärke später auf 5,7 herab, und der US Geological Survey gab die Stärke mit 5,6 an.

2015 wurden bei zwei Erdbeben in Nepal etwa 9000 Menschen getötet. Ganze Städte, jahrhundertealte Tempel und andere historische Stätten wurden in Schutt und Asche gelegt, mehr als eine Million Häuser zerstört und die Wirtschaft um sechs Milliarden Dollar geschädigt.

© SZ/dpa/reuters/gut - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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