Düsseldorf:Zahl der offenen Haftbefehle in NRW leicht gesunken

Die Zahl der offenen Haftbefehle ist in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Monaten leicht gesunken. Zum Stichtag am 23. September seien 32 255 Haftbefehle...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der offenen Haftbefehle ist in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Monaten leicht gesunken. Zum Stichtag am 23. September seien 32 255 Haftbefehle im Fahndungssystem des Landeskriminalamts erfasst gewesen - 2,3 Prozent weniger als am 1. Februar, berichtete das NRW-Justizministerium am Montag dem Rechtsausschuss des Landtags.

Darunter waren 8425 Haftbefehle von verurteilten Straftätern und 4413 Untersuchungshaftbefehle. 19 417 Menschen wurden mit Haftbefehl gesucht, weil sie Geldstrafen nicht bezahlt hatten. Diese sogenannten Ersatzfreiheitsstrafen sind vielen Justizexperten ein Dorn im Auge, weil sie teure Haftplätze blockieren mit Menschen, die gar nicht in Haft sollten.

NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) bemühe sich seit Monaten darum, Bagatellstraftaten nicht zu Ersatzfreiheitsstrafen führen zu lassen, teilte ein Justizsprecher mit. Dazu sei aber eine Mehrheit auf Bundesebene erforderlich.

Seit Ende März 2016 ist die Zahl der offenen Haftbefehle trotz des aktuellen Rückgangs deutlich gestiegen. Damals waren es 24 300. Die Gerichte in Nordrhein-Westfalen hatten im vergangenen Jahr dem Strafvollzug reichlich neuen Nachschub verschafft und verhängten 8055 Haftstrafen ohne Bewährung.

Das Programm „Schwitzen statt Sitzen“ wird von den Staatsanwaltschaften weiterhin angewendet: Damit können sich Straftäter durch gemeinnützige Arbeit die Haft ersparen und dem Staat die Unterbringungskosten.

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