Düsseldorf:Festnahmen nach Großbrand in Flüchtlingsunterkunft

Lesezeit: 1 min

Die Halle brannte komplett aus. (Foto: REUTERS)
  • Alle rund 130 Männer, die beim Ausbruch des Feuers in der Halle in der Nähe des Messegeländes waren, seien nach derzeitigem Stand gerettet worden, teilte die Stadt Düsseldorf mit.
  • Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen sechs Bewohner der Halle.
  • 28 Flüchtlinge wurden mit Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht. Auch ein Feuerwehrmann und ein Helfer wurden leicht verletzt.

In Düsseldorf ist eine Flüchtlingsunterkunft komplett ausgebrannt. Alle rund 130 Männer, die beim Ausbruch des Feuers in der ehemaligen Messehalle waren, wurden nach derzeitigem Stand gerettet, wie die Stadt mitteilte. Die Brandursache blieb zunächst unklar. Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung gegen sechs Bewohner der Halle. Die Männer seien zur Vernehmung ins Polizeipräsidium gebracht worden, teilten die Ermittler am Dienstag mit. Hinweise auf eine fremdenfeindliche Tat gebe es nicht.

Bei dem gegen Mittag ausgebrochenen Feuer zogen sich 28 Flüchtlinge Rauchgasvergiftungen zu. Auch ein Feuerwehrmann und ein Helfer aus der Unterkunft wurden leicht verletzt.

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Halle stand komplett in Flammen

Die Feuerwehr war gegen 12.35 Uhr alarmiert worden. Als die Löschzüge eintrafen, habe die rund 5000 Quadratmeter große Halle komplett in Flammen gestanden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch die Außenwände und das Dach hätten lichterloh gebrannt. Die Feuerwehr hatte drei Löschzüge mit gut 70 Einsatzkräften im Einsatz. In der Halle waren ausschließlich allein reisende Männer untergebracht, vor allem Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

Einige der Männer in der Unterkunft seien von dem Feuer im Schlaf überrascht worden, berichteten Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Sie seien aber von Helfern rechtzeitig wach gerüttelt worden.

Bei der Unterkunft handelt es sich nach Informationen der Düsseldorfer Rheinischen Post um die Zentrale Unterbringungseinrichtung für Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen. Sie fungiert als Drehkreuz für NRW. Von dort aus werden die Flüchtlinge in andere Städte weitervermittelt. In der Unterkunft gibt es nach Angaben der Stadt etwa 300 Plätze für Flüchtlinge. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) bot an, die betroffenen Bewohner in einer Landeseinrichtung unterzubringen.

© SZ.de/dpa/dayk/lalse - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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