SZ-Kolumne "Bester Dinge":Ein Diamant für dich und mich

(Foto: N/A)

Ein US-Amerikaner buddelt den Edelstein, der den Verlobungsring seiner Liebsten zieren soll, selbst aus. Reiner Altruismus?

Von Felicia Klinger

Ich schenke dir, was ich eigentlich gerne selber hätte. Wer Geschwister hat, kennt diese Taktik: Von den Eltern hat man sich zu Weihnachten das neue Playmobil-Piratenschiff gewünscht. Nur leider fehlen noch die Besatzung und die Kanonen, das wäre doch etwas teuer geworden. Also schenkt man seinem Bruder die Piratenfigürchen und seiner Schwester das Plastikgeschütz. Spätestens drei Tage nach der Bescherung haben die beiden das Geschenk vergessen und man kann in Ruhe Störtebeker ein Handelsschiff entern lassen.

Dieses Prinzip hat Christian Liden aus dem US-Bundesstaat Washington in gewisser Weise weiterentwickelt. Mit etwa 15 Jahren hatte er sich in den Kopf gesetzt, den Edelstein für den Ring seiner zukünftigen Verlobten selbst auszubuddeln. Einige Jahre später lernte er seine Freundin Desirae kennen. Mit dem Alter kam aber auch die Einsicht, dass man in den USA nicht einfach so einen Rohdiamanten findet. Bis ihm ein Kollege vom Crater of Diamonds State Park erzählte. Liden bildete sich also per Youtube zum Edelsteinsucher fort, baute das nötige Werkzeug und fuhr ins 1000 Meilen entfernte Arkansas. Zurück kam er mit einem 2,2 Karat schweren Diamanten.

Natürlich hat seine Freundin "Ja" gesagt. Die viel größere Freude hatte sie ihm aber wohl gemacht, indem sie ihm sein Abenteuer überhaupt erst ermöglichte. Sie hätte ihren Freund ja auch misstrauisch ausfragen können über die seltsamen Gerätschaften und den Roadtrip in den "Naturpark". Christian Liden hat also definitiv eins gefunden: eine Partnerin, die ihm dabei hilft, die eigenen Wünsche umzusetzen.

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