Glätte in Süddeutschland:Freiburg: "Notaufnahme von Uniklinik am Limit"

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Mitarbeiter eines Rettungsdienstes stehen in der Halle zwei der Messe Freiburg. Das dort eingerichtete Lazarett dient als Puffer für die überforderten Kliniken. (Foto: Philipp von Ditfurth/dpa)

In der Messehalle haben Rettungskräfte einen Behandlungsplatz aufgebaut, weil die Kliniken nach vielen Glatteis-Unfällen überfüllt sind.

Wegen spiegelglatter Straßen hat die Stadt Freiburg große Teile des bei Touristen beliebten Münsterplatzes und der Haupteinkaufsmeile in der Altstadt gesperrt. Besonders auf den Pflastersteinen sei es am Mittwoch sehr rutschig gewesen, sagte ein Sprecher der Stadt. Zwar streue die Stadtreinigung seit den frühen Morgenstunden intensiv. "Doch bei der anhaltenden Witterung - Regen, der gefriert und nicht taut - ist der Glätte nicht überall und fortlaufend beizukommen", hieß es in einer Mitteilung der südbadischen Großstadt.

Weil die Kliniken in Freiburg wegen der vielen Glatteis-Unfälle überfüllt sind, haben Rettungskräfte einen Behandlungsplatz in der Freiburger Messehalle aufgebaut. Verletzte werden dort medizinisch versorgt und weitertransportiert, sobald eine Klinik wieder Kapazitäten hat, wie das Rote Kreuz mitteilte.

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"Unsere Notaufnahme ist am Limit", sagt Benjamin Waschow, Pressesprecher der Uniklinik Freiburg. In der Notaufnahme würden momentan etwa hundert Menschen auf eine Behandlung warten. Die meisten Patienten haben Prellungen und Knochenbrüche, hauptsächlich müssen Menschen mit mittelschweren bis leichten Verletzungen versorgt werden. "Schwerverletzte gibt es bisher nur wenige", so Waschow.

Der Leiter des Rettungsdienstes, Andy Kaufmann, spricht von einer "angespannten Lage". Seit den frühen Morgenstunden seien die Rettungsdienste rund um Freiburg stark gefordert. Bis zum Nachmittag gab es bereits knapp 200 Einsätze mit verletzten Personen, berichtet das DRK auf seiner Facebookseite. In aufgebauten Zelten in der Freiburger Messehalle waren von Mittwochmittag an rund 70 Helfer des Roten Kreuzes, der Malteser und der Johanniter im Einsatz. Am Behandlungsplatz werden die Verletzten bis zur Aufnahme in einem Klinikum medizinisch versorgt und betreut. Sobald ein Klinikum wieder freie Kapazitäten hat, erfolgt der Transport dorthin.

Kritischer Mix aus Frost und Feuchtigkeit

Autofahrer und Fußgänger müssen sich im gesamten Süden Deutschlands auf eisglatte Straßen und Fußwege einstellen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Mittwoch zunächst vor Eisregen gewarnt und gab eine Unwetterwarnung heraus. "Gefährdet ist das gesamte Gebiet südlich der Linie Schwarzwald-Inn", sagte der Meteorologe Markus Übel. "Je südlicher, desto wahrscheinlicher ist der Eisregen."

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Laut DWD wäre Eisregen weniger gefährlich als gefrierender Regen. Letzterer bilde auf den Straßen sofort eine glatte Oberfläche.

Am Mittwoch sei an den Alpen und im südlichen Alpenvorland allerdings auch mit gefrierendem Regen zu rechnen. Außerdem im nördlichen Alpenvorland und im südlichen Niederbayern. Es bestehe eine erhöhte Unwettergefahr durch Glatteis und mehrere Stunden das Risiko einer Eisschicht. Auch in der Nacht auf Donnerstag rechnet der DWD in Alpennähe mit Gefahr durch Glatteis.

Es würden erhebliche Verkehrsbehinderungen erwartet: Möglich seien "Einschränkungen im Schienen- und Straßenverkehr bis hin zu Schäden an der Infrastruktur wie Stromleitungen und -masten", sagte DWD-Meteorologe Robert Hausen.

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