SZ-Kolumne "Bester Dinge":Endlich Gebissheit

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(Foto: Paul Bishop/dpa)

Ein Brite verliert im Spanienurlaub seine dritten Zähne. Elf Jahre später bekommt er sie wieder.

Von Veronika Wulf

Kleine Kinder und Betrunkene haben immer Glück, heißt es. Zu Letzteren zählt auch Paul Bishop, 63, Brite. Wobei man dazu sagen muss, dass er das Glück mehr als verdiente, war er doch so gar nicht schuld an seiner misslichen Lage. Aber der Reihe nach.

Es begab sich vor elf Jahren im Spanienurlaub. Bishop wohnte einer Unternehmung bei, die er rückblickend der britischen Nachrichtenagentur PA als "Clubausflug" respektive "Sauftag mit den Kumpels" beschreibt. Wie üblich bei solchen Veranstaltungen wollten die Freunde die Lokalität wechseln, als Bishop sein Getränk noch nicht beendet hatte. Zum Wohle der Gemeinschaft stürzte er es hinunter, woraufhin sein Magen es - zum Wohle Bishops - wieder hervorbeförderte. Vorbildlicherweise erbrach sich der Mann in einen Mülleimer.

In der nächsten Örtlichkeit fiel ihm auf, dass sein falsches Gebiss fehlte. Trotz gründlicher Suche gelang es der Gruppe nicht, die dritten Zähne wiederzufinden. Bishop verbrachte die restlichen Urlaubstage in Benidorm ohne Beißwerkzeuge. Es bleibt zu vermuten, dass der eher trink- als zahnfeste Brite sich fortan überwiegend flüssiger Kalorien bediente. Zurück in England kaufte er sich neuen Zahnersatz für rund 700 Euro.

Und nun das Glück: ein Päckchen aus Spanien, darin das Gebiss, in einwandfreiem Zustand. Weil Bishop vor Jahren seine DNA freiwillig einer Datenbank gegeben hatte, konnte der British Council ihn in Stalybridge bei Manchester ausfindig machen, wie ein beiliegendes Schreiben verriet. Darin auch der Hinweis, er möge in Zukunft vorsichtiger sein. Das ist er. Das Gebiss will er künftig in seinem lokalen Clubhaus ausstellen. Zum Wohle der Zähne.

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