Brand bei BASF in Ludwigshafen:BASF-Unglück fordert viertes Todesopfer

Nach der Explosion bei der BASF in Ludwigshafen ist die Zahl der Todesopfer nach Unternehmensangaben auf vier gestiegen. (Foto: dpa)

Knapp zwei Wochen nach der Explosion in Ludwigshafen erliegt ein Feuerwehrmann seinen Verletzungen. Die Suche nach der Unglücksursache geht weiter.

Die zwölf Tage zurückliegende Explosion auf einem Werksgelände der BASF in Ludwigshafen hat ein viertes Todesopfer gefordert. Am Samstagmorgen sei ein Feuerwehrmann seinen Verletzungen erlegen, teilte das Unternehmen in Ludwigshafen mit. "Die ganze BASF trauert", sagte Vorstandschef Kurt Bock. Bei den anderen Todesopfern handelte es sich um zwei weitere Mitarbeiter der Werksfeuerwehr sowie einen Matrosen eines Tankschiffs, das im Hafen gelegen hatte.

Bei der Explosion mit nachfolgenden Bränden im sogenannten Landeshafen Nord waren am 17. Oktober zudem 30 Menschen verletzt worden, acht davon schwer. Zu diesen gehörte auch der jetzt verstorbene Feuerwehrmann. Die Ermittler vermuten, dass es zu dem Unglück kam, als ein Mitarbeiter einer Fremdfirma eine falsche Rohrleitung anschnitt, in der brennbare Gase wie Propylen und Ethylen transportiert werden.

An der Unglücksstelle laufen derzeit die Vorbereitungen für weitere Ermittlungen. Die Vorbereitungen seien nötig, "damit unsere Kollegen gefahrlos mit der Sicherung von Spuren und Asservaten weitermachen können", wie ein Polizeisprecher sagte. Nach Angaben von Vorstandschef Bock hat die Staatsanwaltschaft gefordert, dass vor den Ermittlungen am Unglücksort auch jene Pipelines abgestellt werden, die nicht bei dem Unglück beschädigt wurden.

Am kommenden Mittwoch um 12.00 Uhr wollen die Mitarbeiter des Chemiekonzerns in Ludwigshafen erneut eine Schweigeminute einlegen, um der Opfer zu gedenken und ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Für diesen Sonntag ist zudem in einer katholischen Kirche im Stadtteil Oppau eine Gedenkfeier geplant, zu der die beiden großen christlichen Kirchen und ihre Notfallseelsorger eingeladen haben.

© SZ.de/dpa/AFP/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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