Hannover:Brandschutzprüfungen an Hochhausfassaden laufen schleppend

Hannover (dpa/lni) - Nach der Brandkatastrophe am Londoner Grenfell-Tower im vergangenen Jahr wurde auch in deutschen Hochhäusern der Brandschutz genauestens unter die Lupe genommen - in Niedersachsen laufen die Prüfungen allerdings schleppend. "Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Einige große Städte haben sich noch nicht zurückgemeldet", sagte eine Sprecherin der Umweltministeriums.

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Hannover (dpa/lni) - Nach der Brandkatastrophe am Londoner Grenfell-Tower im vergangenen Jahr wurde auch in deutschen Hochhäusern der Brandschutz genauestens unter die Lupe genommen - in Niedersachsen laufen die Prüfungen allerdings schleppend. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Einige große Städte haben sich noch nicht zurückgemeldet“, sagte eine Sprecherin der Umweltministeriums.

Die Frist für die als Reaktion auf den Brand in London angeordneten Kontrollen war bereits im Ende Oktober abgelaufen. Die zuständigen Bauaufsichtsbehörden, bei denen die Prüfungen noch nicht abgeschlossen werden konnten, hätten zugesagt, die Ergebnisse nachzureichen, sagte die Sprecherin. Dies werde überprüft.

In einigen Städten seien aber Fälle bekanntgeworden, in denen auch brennbare Baustoffe bei Fassadenkonstruktionen verbaut worden sind. Dazu gehören laut Ministerium Braunschweig, Delmenhorst, Emden, Garbsen und Lingen. Dort werde nun geprüft, ob Änderungen an der Fassade oder andere Maßnahmen angeordnet werden müssen.

Wegen gravierender Sicherheitsmängel hatte die Stadt Braunschweig im November die Nutzung von zehn Appartements in einem Hochhaus untersagt. In dem betroffenen Haus sei es aber nicht um brennbare Fassaden, sondern um fehlende Rettungswege gegangen, erklärte ein Sprecher der Stadt. Der Eigentümer habe die entsprechenden Vorgaben umgesetzt, so dass eine vorläufige Weiternutzung vertretbar sei.

Das von einem defekten Kühlschrank ausgelöste Feuer im Londoner Grenfell-Hochhaus hatte sich im Juni 2017 rasend schnell über die Außenfassade des Sozialbaus ausgebreitet. Anwohner hatten zuvor wiederholt auf Brandschutzmängel hingewiesen. Zu den 71 Toten zählten viele alte, gehbehinderte Menschen und Kinder, darunter ein tot geborenes Baby.

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