Wetter in Nordrhein-Westfalen:Tornado im Münsterland

Der Deutsche Wetterdienst hat eine Windhose als Tornado eingestuft. Der senkrechte Wirbelwind habe Geschwindigkeiten zwischen 181 und 253 Stundenkilometern entwickelt - und beträchtliche Schäden angerichtet.

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(Foto: dpa)

Im münsterländischen Bocholt hat in der Nacht zum Mittwoch ein schwerer Sturm für erhebliche Schäden gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst hat die Windhose als Tornado eingestuft. Die Experten gehen davon aus, dass der senkrechte Wirbelwind Windgeschwindigkeiten zwischen 181 und 253 Stundenkilometer entwickelt hat, sagte der Tornadobeauftragte des Deutschen Wetterdienstes, Andreas Friedrich.

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(Foto: Social Media/Reuters)

Der mittelstarke Tornado hatte in einem Straßenzug verheerende Schäden angerichtet. Dachziegel wirbelten umher, ein Dach wurde vollständig abgedeckt. Ein Auto wurde vom Wind erfasst und zehn Meter weit durch die Luft geschleudert. Fenster und Wintergärten gingen zu Bruch, Bäume wurden entwurzelt. "Als wir eintrafen, hatte ich das Gefühl, das sind kriegsähnliche Zustände", schildert Feuerwehr-Einsatzleiter Dirk Vriesen den Anblick.

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(Foto: Henning Kaiser/dpa)

Betroffen ist vor allem ein etwa 300 Meter langer Straßenzug mit älteren Reihenhäusern aus für die Region typischem roten Backstein. In Zusammenarbeit mit Experten der europaweiten Datenbank für solche Wetterphänomene ESWD (European Severe Weather Database) seien Schadensbilder analysiert und mit Augenzeugenberichten abgeglichen worden. "Die Schäden, die wir da gesehen haben, können nur durch einen Tornado verursacht worden sein", sagte DWD-Experte Friedrich.

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(Foto: REUTERS)

"Es gibt Fenster, die sind allein durch den Luftdruck aus den Rahmen gesprungen", sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Vriesen. Die Stadt Bocholt richtete einen Krisenstab ein. Versicherungssachverständige ermitteln nun die Schadenshöhe. Insgesamt war das Gewitter, das in der Nacht über Nordrhein-Westfalen zog, schwächer als erwartet. Über Belgien und die Niederlande war es zuvor noch mit Böen von mehr als 100 km/h gezogen.

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(Foto: Henning Kaiser/dpa)

Zerstörerische Stürme hatten zuletzt in Nordrhein-Westfalen mehrfach für Aufsehen gesorgt: Im Mai 2018 fegte ein Tornado durch einen Ortsteil von Viersen am Niederrhein und richtete Millionenschaden an. Vor knapp drei Monaten schlug ein Tornado eine Schneise der Verwüstung im Eifel-Örtchen Roetgen. Im Jahr 2018 verzeichnete der DWD bundesweit insgesamt 17 Tornados.

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