Im Prozess um vergiftete Pausenbrote fordert die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes eine lebenslange Gefängnisstrafe. Die Anklage sprach sich am Mittwoch vor dem Landgericht Bielefeld zusätzlich für eine anschließende Sicherungsverwahrung des 57-jährigen Angeklagten aus.
Staatsanwalt Veit Walter sieht es nach dem Indizienprozess als erwiesen an, dass Klaus O. über Jahre Kollegen in einem Betrieb in Ostwestfalen mit Gift auf Pausenbroten und Getränken gesundheitlich schwer geschädigt hat. Der Schlosser soll sich demnach über Jahre intensiv mit dem Thema Gift beschäftigt haben, sein Hang zu weiteren Straftaten dadurch eindeutig zu erkennen. Ein Gutachter hatte am Dienstag vor Gericht ausgesagt, O. habe wie ein Forscher agiert. "Seine Äußerungen zu seinem Motiv kamen mir vor wie bei einem Wissenschaftler, der ausprobiert, wie Stoffe wirken bei einem Kaninchen."
Zwei der Opfer von Klaus O. sind schwer nierenkrank, ein dritter Kollege liegt mit einem nicht heilbaren Hirnschaden im Wachkoma. "Der Versuch des Mordes liegt in diesem Fall sehr nah am Tod", sagte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Ein Urteil in dem Fall soll am kommenden Donnerstag ergehen.