SZ-Kolumne "Bester Dinge":Can't Buy Me Love

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(Foto: Tracks Ltd/dpa)

Noch bevor er mit den "Beatles" berühmt wurde, mopste Paul McCartney eine Decke - und entschuldigte sich Jahrzehnte später dafür. Nun ist der Brief viel wert.

Von Max Sprick

"Can't buy me loooove", sangen die Beatles 1964. Der Song wurde ein Hit, vielleicht auch wegen der Gerüchte, die ihn umgaben: Das Lied handele von einer Prostituierten, munkelte man. Völliger Quatsch, entgegnete Paul McCartney, die Zeilen beschrieben bloß, dass er sich nicht alles kaufen könne, was er wolle. Liebe zum Beispiel.

Ein paar Jahre zuvor, McCartney war noch ein Teenager, hätte der Song auch anders heißen können: "Can't buy me blaaaanket" zum Beispiel. 1958 trampte McCartney mit seinem Kumpel George Harrison per Anhalter durch Wales. Im Küstenörtchen Harlech campten die beiden im Garten der Familie Brieley - als ein Unwetter des Nachts ihr Zelt zerstörte. Mutter Brieley holte die Jungs in ihr Haus und ließ sie dort übernachten. Ganz umsonst. Die späteren Beatles blieben gleich eine Woche lang und kehrten im Jahr darauf noch mal zurück. Und stibitzten bei dieser Gelegenheit den Brieleys eine Decke.

30 Jahre später entschuldigte sich McCartney. "Ich erinnere mich gut an den Spaß, den wir in Harlech hatten, und hoffe, dass der beigefügte Scheck unsere Geldstreitigkeiten löst", schrieb er 1989 in einem Brief an Mutter Brierley und legte einen Scheck über 30 Pfund (heute 35 Euro) bei. Ganz so geheimnisvoll wie mancher Beatles-Song mögen Paul McCartneys Deckenzeilen nicht sein, doch sie beweisen in Zeiten von vergänglichen Sprach- oder Textnachrichten den Wert des guten alten Briefes. Zumindest wenn er von den Beatles ist. Ein Londoner Auktionshaus bietet die Zeilen nun zur Versteigerung an: Startpreis 3000 Pfund. Vielleicht wird ja ein Verkaufshit draus.

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