Berlin:Zaun um Görlitzer Park: Senat erteilt Bauauftrag

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Blick auf einen Teil der Mauer des Görlitzer Parks. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Gut sichtbaren Drogenhandel gibt es schon viele Jahre im Görlitzer Park, ebenso Ärger und Beschwerden darüber. Bisherige Maßnahmen wie sogenannte Parkmanager halfen nicht. Mit dem Regierungswechsel in Berlin und der Abwahl der Grünen kommt nun ein Zaun um den Park.

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Berlin (dpa/bb) - Der geplante Zaun, der Drogenhandel und weitere Kriminalität im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg zurückdrängen soll, ist vom Senat offiziell in Auftrag gegeben worden. Die Senatsumweltverwaltung beauftragte die landeseigene Grün Berlin GmbH damit, den Park „mit einer stabilen Umfriedung auszustatten“, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die bestehende Mauer solle repariert, ausgebaut und ergänzt werden, an den Zugängen sollen abschließbare Tore aufgestellt werden. Mit dem Zaun soll es künftig möglich werden, den Park nachts zu schließen.

Die Mauer sowie die ergänzenden Zäune und Tore dürften voraussichtlich erst im späten Frühling oder Frühsommer fertig werden. Der Senat teilte mit, der Baubeginn der Maßnahme werde voraussichtlich im ersten Quartal 2024 liegen. Ursprünglich hatte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) gesagt, der Zaun werde Anfang des Jahres gebaut. Zuletzt hieß es aus Senatskreisen, die Fertigstellung werde eher bis Mai oder Juni dauern.

Der Zaun und die Tore sollen knapp zwei Millionen Euro kosten, hieß es. Über Details, etwa die Höhe von Mauer und Zaun und die Bauart der Tore, müsse noch beraten werden. Zusätzliches Personal im Park sowie Beleuchtung kosten weitere mehr als zwei Millionen Euro.

Parallel zum Bau des Zauns, den vor allem die CDU und Teile der SPD wollte, soll es viel Geld für Unterstützung von Obdachlosen und Drogensüchtigen in Kreuzberg und anderen Kiezen geben. Rund 31 Millionen Euro sollen dort in den nächsten beiden Jahren ausgegeben werden. Zu den geplanten Hilfen gehören mehr Drogenkonsumräume, Unterkünfte, noch mehr Sozialarbeit und Drogenprävention. Das von den Grünen geführte Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg ist weiterhin gegen den Zaun.

Die Debatte über Sicherheit in dem Park, der seit weit mehr als zehn Jahren einer der größten Plätze des Drogenhandels ist, war erneut entbrannt, weil eine junge Frau im Juni von mehreren Männern vergewaltigt worden war.

© dpa-infocom, dpa:231215-99-312782/2

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