Das Landgericht Berlin hat die Schadenersatzklage des Eigentümers der 2017 aus dem Bode-Museum gestohlenen Goldmünze abgewiesen. Der Privateigentümer hatte auf die Auszahlung der vollen Versicherungssumme von etwa vier Millionen Euro geklagt. Bislang hat die Versicherung nur etwa 800 000 Euro gezahlt.
Dass Gericht argumentierte in der Urteilsbegründung, dass der Diebstahl der Goldmünze zwar theoretisch ein versichertes Ereignis sei - allerdings hätten vorher nicht bekannte Sicherheitsmängel im Museum bewirkt, dass der Versicherer aus seiner Pflicht entlassen sei. So sei im Museum die elektronische Öffnungsüberwachung des bei dem Einbruch benutzten Fensters defekt gewesen. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig.
Die Münze "Big Maple Leaf" im Wert von 3,75 Millionen Euro war in der Nacht zum 27. März 2017 aus einer Vitrine gestohlen und mit Schubkarre und Rollbrett abtransportiert worden. Die Diebe waren durch ein Fenster eingestiegen. Die Beute ist bis heute verschwunden und wurde vermutlich zerstückelt und verkauft.
Vergangenen Monat hatte das Berliner Landgericht wegen des Diebstahls gegen zwei Männer, die einer polizeibekannten, arabischstämmigen Großfamilie angehören, eine Jugendstrafe von jeweils viereinhalb Jahren Haft verhängt. Ein Ex-Wachmann, der nach Überzeugung des Gerichts das Museum auskundschaftete, erhielt eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und vier Monaten. Die Anwälte der drei verurteilten Männer haben Revision eingelegt.