Berlin (dpa/bb) - Berliner Polizisten haben im vergangenen Jahr mindestens 108 Mal im Einsatz mit ihrer Dienstwaffe geschossen. In einem Fall wurde 2020 dabei ein Mensch getötet. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine FDP-Anfrage hervor, die den Stand vom 16. Dezember wiedergibt. Im Januar 2020 traf eine Polizeikugel eine 33-jährige Frau in Friedrichshain, die dadurch starb. Sie soll in einem verwirrten Zustand in einer Wohnung Polizisten mit einem Messer bedroht und angegriffen haben. Außerdem schossen Polizisten im vergangenen Jahr 19 Mal versehentlich mit ihren Pistolen.
2019 hatte es noch 73 Fälle von beabsichtigten Polizeischüssen während laufender Einsätze gegeben. Weitere 26 Mal wurde unbeabsichtigt geschossen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) betonte: „Es waren über 100 im Jahr 2020, aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass es sich genau in einem Fall um eine Schussabgabe gegen Menschen handelte.“