Bei einem Zugunglück südwestlich von Brüssel sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Das sagte der Bürgermeister der Ortschaft Buizingen bei Halle, wo sich das Unglück ereignete.
"Nach den jüngsten Informationen, die uns vorliegen, wurden 20 Menschen getötet", sagte Bürgermeister Dirk Pieters in einem Radiointerview. Er berief sich auf Berichte von Einsatzkräften am Unfallort.
Die Eisenbahngesellschaft SNCB sowie der Netzbetreiber Infrabel konnten die Opferzahl zunächst jedoch nicht bestätigen. Eine Infrabel-Sprecherin sagte, dass die Polizei die Zahl der Toten auf wahrscheinlich mindestens zehn schätze.
Die Eisenbahngesellschaft hatte zuvor mitgeteilt, zwei Züge seien kurz vor 8:30 Uhr auf der Ausfahrt aus dem Bahnhof von Halle kollidiert. Nach Angaben des Netzbetreibers Infrabel war es ein Frontalzusammenstoß. Auch ein dritter Zug soll beteiligt sein.
Den Angaben zufolge ist erheblicher Schaden entstanden. Auf Fernsehbildern war zu sehen, dass die vorderen Wagen der beiden Züge durch die Wucht der Kollision entgleisten.
Der Unfall ereignete sich in der Hauptverkehrszeit auf der Strecke Mons-Brüssel. Die Züge beförderten demnach Menschen zur Arbeit nach Brüssel oder von dort zurück.
Störungen im internationalen Zugverkehr
Der Zugverkehr zwischen Brüssel und dem Südwesten des Landes wurde vorübergehend eingestellt. Auch im internationalen Bahnverkehr von Belgien nach Frankreich und Großbritannien kam es zu Störungen.
Die Hochgeschwindigkeitszüge von Brüssel nach Paris fuhren am Vormittag nicht mehr, berichteten belgische Medien unter Bezug auf die Bahnbetreibergesellschaft.
Passagiere, die von Deutschland aus den Schnellzug Thalys nach Paris nutzen wollten, mussten in Brüssel aussteigen. Auch auf der Strecke nach England fuhren teilweise keine Züge mehr. Die Störungen werden laut Bahn den ganzen Tag lang dauern.
Im Video: Beim Zusammenstoß zweier Züge in der Nähe von Brüssel sind mindestens 20 Menschen verletzt worden.