Ausschreitungen in St. Louis:Tödliche Schüsse auf schwarzen Jugendlichen lösen Proteste aus

  • In der Stadt St. Louis im US-Bundesstaat Missouri ist es nach tödlichen Schüssen auf einen schwarzen Jugendlichen zu Ausschreitungen gekommen.
  • Der Fall erinnert an den Tod des 18-Jährigen Afroamerikaners Michael Brown, der vor zwei Monaten ebenfalls von einem weißen Polizisten erschossen worden war.
  • Der Unterschied: Brown war unbewaffnet.

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizisten

Nach tödlichen Polizeischüssen auf einen schwarzen Jugendlichen sind in der US-Großstadt St. Louis Hunderte Menschen aus Protest auf die Straße gegangen. Am späten Donnerstagabend ist es dabei zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten gekommen. TV-Bilder zeigen, wie Sondereinsatzkräfte Pfefferspray gegen die Menschenmenge einsetzten.

Tödlicher Schusswechsel

Auslöser der Proteste war ein tödlicher Schusswechsel zwischen einem weißen Polizisten und einem schwarzen Jugendlichen in St. Louis am Mittwoch. Nach Polizeiangaben wollte der Beamte den 18-Jährigen kontrollieren. Dieser habe jedoch die Flucht ergriffen und dreimal auf den Polizisten gefeuert.

Der Polizist habe daraufhin 17 Schüsse abgegeben und den jungen Mann tödlich getroffen. Der 32-Jährige sei zu dem Zeitpunkt nicht im Dienst gewesen, habe aber in seiner Polizeiuniform für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, teilte die Polizei weiter mit. Er sei beurlaubt worden, die Ermittlungen dauerten an.

Erinnerung an Proteste in Ferguson

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Kilometer vom Vorort Ferguson entfernt, wo es im August nach dem Tod des schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch Schüsse aus der Pistole eines weißen Polizeibeamten zu tagelangen Krawallen gekommen war. Brown war allerdings nicht bewaffnet.

Nach seinem Tod und den nachfolgenden Protesten war die Polizei verstärkt in die Kritik geraten. Weil die überwiegende Mehrheit der Polizisten in dem größtenteils von Schwarzen bewohnten Vorort Ferguson weiß ist - und weil sie den Ausschreitungen mit großer Härte begegnete. Die Proteste beruhigten sich erst nach mehreren Tagen.

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Von Antonie Rietzschel

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