Sexualisierte Gewalt in Japan:Der lange Kampf der Rina Gonoi

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Der Kampf von Rina Gonoi, 24, hatte international für Aufsehen gesorgt. Nun hat sie vor Gericht gewonnen. (Foto: Kyodo/via Reuters)

Mehr als zwei Jahre ist es her, dass sie als junge Soldatin sexualisierte Gewalt in der Armee erlebte. Ihre Vorgesetzten wollten davon nichts wissen, nun hat ein Gericht drei Soldaten verurteilt.

Von Thomas Hahn, Tokio

Nach dem Sieg steht Rina Gonoi vor den Reportern wie eine, die sich keine Genugtuung erlaubt. Aufrecht, kontrolliert, auf eine ruhige Weise froh, dass ihr Kampf gegen die Missbrauchskultur in der japanischen Armee JSDF erfolgreich war. Zweieinhalb Jahre ist es mittlerweile her, dass sie als junge Soldatin genug hatte von der sexualisierten Gewalt bei den Selbstverteidigungsstreitkräften. Dass drei Kameraden sie an ein Feldbett drückten, ihre Beine spreizten und Geschlechtsverkehr mit ihr simulierten. Jetzt ist der Prozess gegen die Männer vor einem Gericht in Fukushima zu Ende. Sie wurden schuldig gesprochen. Zwei Jahre Haft auf Bewährung haben sie bekommen. Und Rina Gonoi sagt: "Ich bin zufrieden, denn ich habe das Gefühl, dass das Urteil helfen wird, zu verhindern, dass noch mehr Leute Opfer werden wie ich."

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