Nach dem Sieg steht Rina Gonoi vor den Reportern wie eine, die sich keine Genugtuung erlaubt. Aufrecht, kontrolliert, auf eine ruhige Weise froh, dass ihr Kampf gegen die Missbrauchskultur in der japanischen Armee JSDF erfolgreich war. Zweieinhalb Jahre ist es mittlerweile her, dass sie als junge Soldatin genug hatte von der sexualisierten Gewalt bei den Selbstverteidigungsstreitkräften. Dass drei Kameraden sie an ein Feldbett drückten, ihre Beine spreizten und Geschlechtsverkehr mit ihr simulierten. Jetzt ist der Prozess gegen die Männer vor einem Gericht in Fukushima zu Ende. Sie wurden schuldig gesprochen. Zwei Jahre Haft auf Bewährung haben sie bekommen. Und Rina Gonoi sagt: "Ich bin zufrieden, denn ich habe das Gefühl, dass das Urteil helfen wird, zu verhindern, dass noch mehr Leute Opfer werden wie ich."
Sexualisierte Gewalt in Japan:Der lange Kampf der Rina Gonoi
Lesezeit: 3 min
Mehr als zwei Jahre ist es her, dass sie als junge Soldatin sexualisierte Gewalt in der Armee erlebte. Ihre Vorgesetzten wollten davon nichts wissen, nun hat ein Gericht drei Soldaten verurteilt.
Von Thomas Hahn, Tokio
Japan:Kampf gegen Tokios U-Bahn-Grapscher
Japanerinnen erleben in vollen Pendlerzügen häufig sexuelle Übergriffe, verurteilt werden die Täter selten. Das hat auch mit der japanischen Gesellschaft zu tun. Eine Anwältin, die selbst Opfer geworden ist, will das ändern.
Lesen Sie mehr zum Thema