Tödlicher Unfall:Ausbildung auf der "Gorch Fock" wird ausgesetzt

Anfang November war eine junge Soldatin aus der Takelage der "Gorch Fock" gestürzt und gestorben. Nicht der erste tödliche Zwischenfall auf dem Segelschulschiff. Nun zieht die Marine Konsequenzen.

Der Tod einer jungen Soldatin auf der Gorch Fock bleibt nicht ohne Folgen: Die Offiziers-Ausbildung auf dem traditionsreichen Segelschulschiff wird infolge des tragischen Zwischenfalls vor knapp zwei Wochen bis September 2011 ausgesetzt. Das bestätigte der Sprecher des Flottenkommandos in Glücksburg, Jan Ströhmer, dem NDR.

Anfang November war eine junge Offiziersanwärterin aus der Takelage der Gorch Fock gestürzt. Die 25-Jährige erlitt bei dem Unfall so schwere Verletzungen, dass sie wenig später im Krankenhaus starb. (Foto: dapd)

Der Dreimaster werde seine Südamerikareise allein mit der Stammbesatzung fortsetzen und dabei repräsentative Aufgaben erfüllen, berichteten die Kieler Nachrichten. Die Rückkehr in den Heimathafen sei zum Ende der Kieler Woche 2011 geplant.

Die etwa 70 Lehrgangsteilnehmer, die in diesen Tagen von Brasilien zu ihrer Ausbildungsfahrt hätten starten sollen, würden Anfang kommender Woche in ein Flugzeug nach Deutschland steigen, sagte Ströhmer. Sie sollen in Flensburg weiter geschult werden.

Mit dieser Entscheidung nehme die Marine auch Rücksicht auf die seelische Verfassung einiger Soldaten nach dem tödlichen Zwischenfall der Offiziersanwärterin Anfang November. Die 25-Jährige war aus der Takelage des Schiffs gestürzt und später im Krankenhaus in Salvador de Bahia ihren schweren Verletzungen erlegen. In der Vergangenheit hatte es bereits mehrere schwere Unfälle mit Todesopfern auf der Gorch Fock gegeben.

Das gesamte Ausbildungskonzept komme auf den Prüfstand, kündigte Ströhmer an. Erst im September 2011 werde der nächste Jahrgang von Offiziersanwärtern das Schiff übernehmen. Nach Angaben des Marinesprechers wird an der Ausbildung auf dem berühmten Dreimaster aber grundsätzlich festgehalten.

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