Wolfratshauser Innenstadt:Weg frei an der Ruine

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Gehsteig am Isar-Kaufhaus könnte zeitnah geräumt werden.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Der vom Verwaltungsgericht eingefrorene Abriss des ehemaligen Isar-Kaufhauses samt Neubau zerrt seit bald vier Monaten an den Nerven der Wolfratshauser. Sie müssen nicht nur mit einer unansehnlichen Ruine im Herzen ihrer Altstadt leben, auch der Gehsteig davor und ein Teil der Straße sind seit Mai abgesperrt und mit Kies zugeschüttet. Zumindest was die Einschränkung für Fußgänger und Autofahrer betrifft, scheint es nun Anlass zur Hoffnung zu geben. Auf Anfrage der ehemaligen SPD-Stadträtin Christine Noisser, wann denn nun endlich die Schutthaufen verschwinden, hat Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) am Dienstag im Stadtrat erklärt: bald. Das Landratsamt werde die verkehrsrechtliche Anordnung, Gehsteig und Parkstreifen für die Baustelle abzusperren, aufheben.

In der Kreisbehörde klingt das ganze jedoch etwas anders: Die verkehrsrechtliche Anordnung sei bereits abgelaufen, erklärt Sprecherin Marlis Peischer auf Anfrage. Den "Vollzug des Rückbaus" habe man jedoch "nach Rücksprache mit Stadt und Polizei bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts zurückgestellt". Das hatte kürzlich sein Urteil im von Nachbarn angestrengten Eilverfahren dahingehend revidiert, dass zumindest der Abriss fortgesetzt werden darf. Um den rasch abzuwickeln, müsste sich aber der Bauherr mit den Nachbarn einigen, da zur Abstützung Verankerungen in einer gemeinsamen Wand nötig wären. Laut Peischer ist das Landratsamt in engem Kontakt mit dem Bauherren, der die verkehrsrechtliche Anordnung zur Sperrung des Gehwegs erneut beantragt habe. Sollte sich indes zeigen, dass der Abbruch trotz der Entscheidung des Gerichts nicht zeitnah fortgesetzt werden könne, habe der Investor zugesagt, den Schutt vom Gehsteig und der Straße zu räumen. "Man geht davon aus, dass es zu einer deutlichen Verbesserung für Fußgänger kommt", sagt Peischer. Die Amtssprecherin betont aber auch, dass der Bauherr einen vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zur Baustelle gewährleisten muss.

Dass der Gehsteig vor dem Abriss komplett genutzt werden kann, glaubt Frank Maiberger daher nicht. "Wir werden versuchen, die Baustelle soweit zu sichern, dass zumindest der Straßenbereich demnächst weitgehend freigeräumt werden kann", sagt der Projektleiter der Untermarkt 7-11 GmbH. Zudem führe man weiterhin Gespräche mit den Nachbarn. Harald Mosler, Geschäftsführer der GmbH, geht davon aus, dass man "in absehbarer Zeit" eine Einigung mit den Eigentümern erzielen kann. "Ich glaube, dass der Abriss noch in diesem Jahr erfolgen kann", sagt er. Zeitangaben wollen aber weder er noch Maiberger machen.

© SZ vom 17.10.2019 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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