Politik in Wolfratshausen:Umgestaltung der Marktstraße verzögert sich

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Die Umgestaltung der Wolfratshauser Markstraße, hier eine Simulation der möglichen Neugestaltung, bleibt erst einmal Zukunftsmusik. (Foto: Mahl Gebhard Konzepte/oh)

Die Stadt will erst das Sturzflut-Risikomanagement und die Sanierung von Sankt Andreas abwarten, die voraussichtlich zwei Jahre dauert.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Umgestaltung der Marktstraße in Wolfratshausen soll die Altstadt attraktiver machen. Doch seit dem Bürgerentscheid zum Marienbrunnen vor einem Jahr hat man von dem Projekt nichts mehr gehört. Dies wird auch eine Weile so bleiben, erklärte Bürgermeister Klaus Heilinglechner jüngst bei der letzten Stadtratssitzung des Jahres. Die fußgängerfreundliche Umgestaltung von Ober- und Untermarkt könne wohl frühestens in zwei Jahren angegangen werden, sagte er. Grund dafür sind das noch ausstehende Sturzflut-Risikomanagement der Stadt und die geplante Dachsanierung der Kirche Sankt Andreas.

Dass sich die Umsetzung der per Bürgerbeteiligung angestoßenen Pläne deutlich verzögert, hatte Heilinglechner auf Anfrage eines Bürgers erklärt. Der ehemalige CSU-Stadtrat Paul Brauner wollte in der Bürgerfrageviertelstunde wissen, warum seit dem Bürgerentscheid vom 11. Dezember 2022 im Hinblick auf die Marktstraßenumgestaltung nichts passiert sei. Bei der Abstimmung hatten sich mehr als 88 Prozent für einen Verbleib des Marienbrunnens ausgesprochen und damit einen mehrheitlichen Stadtratsbeschluss gekippt, der eine Versetzung des Brunnens zur Aufweitung des Marienplatzes vorsah. Diese sei bereits mehr als ein Jahr her, sagte Brauner. Damit sei die Bindungswirkung des Bürgerentscheids entfallen. "Hält die Stadt an ihrem Beschluss der Brunnenversetzung fest oder ist sie der Ansicht, dem Willen der 88,57 Prozent der Abstimmenden auch nach einem Jahr noch Rechnung zu tragen?", wollte Brauner wissen.

Entscheiden müsse das der Stadtrat, sagte Heilinglechner. Er aber sei sich dem Votum, das sie Bürger mit großer Mehrheit getroffen hätten, bewusst und werde nicht dagegen stimmen, erklärte der Bürgermeister. "Das haben vielleicht Vorgänger von mir gemacht. Ich werde das nicht tun." Dass man nun ein Jahr lang nichts mehr von der Marktstraßenumgestaltung gehört habe, habe nichts mit dem Bürgerentscheid zu tun, betonte Heilinglechner. Da der Umbau nur dann begonnen werden könne, wenn die Entwässerung der Altstadt geklärt sei, müsse die Stadt erst das kommunale Sturzflut-Risikomanagement abschließen, das derzeit erstellt werde. Ein weiterer Grund sei die Dachstuhlsanierung der Kirche Sankt Andreas, die im kommenden Jahr beginne und voraussichtlich zwei Jahre dauere, erklärte der Bürgermeister. "Wir brauchen keine zwei Großbaustellen in der Altstadt."

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