Am Märchenwald:Parkhaus für Farchet rückt näher

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Märchenwald-Betreiber Daniel Diessl will auf dem Parkplatz am Isar-Loisach-Stadion ein Parkhaus mit 400 Stellplätzen errichten lassen. Nun soll dafür ein Bebauungsplan erstellt werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Wolfratshausen lässt Bebauungsplan für einen Bau mit 400 Stellplätzen am Isar-Loisach-Stadion aufstellen.

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Für die von Parkdruck geplagten Anwohner rund um den Freizeitpark Märchenwald und das Isar-Loisach-Stadion im Wolfratshauser Stadtteil Fachet scheint eine Lösung näher zu rücken: mit einem Parkhaus. Der Bauausschuss des Stadtrats hat in seiner Sitzung am Mittwochabend einstimmig beschlossen, den Bebauungsplan für ein solches aufzustellen. Die Idee dafür hat Märchenwald-Betreiber Daniel Diessl entwickelt. Der Bau soll auf den bisherigen Stellflächen vor dem Isar-Loisach-Stadion entstehen und Platz für um die 400 Autos bieten. Das Gebäude soll terrassenförmig in drei Ebenen zwischen Stadion und Kräuterstraße gestaltet werden.

Im Viertel klagen Anwohner seit vielen Jahren, dass Besucher mit ihren Autos Einfahrten und Gehwege zuparken und die Straße verstopfen. Besonders schlimm ist es in den Sommermonaten, wenn der Freizeitpark geöffnet ist und gleichzeitig Sportveranstaltungen im Stadion stattfinden. Laut Bürgermeister Klaus Heilinglechner (BVW) habe sich die Situation noch verschärft, seit der Parkplatz von Eagle Burgmann an Wochenenden und Feiertagen nicht mehr als Ausweichfläche offen stehe. Diese Zwischenlösung sei beendet, weil das Unternehmen mit dem Innovationszentrum erweitere.

Richard Kugler fühlt sich von den Plänen überrumpelt

Der künftige Bebauungsplan soll das im Süden angrenzende Wäldchen ebenso umfassen wie den lang gezogenen Duschtrakt des Isar-Loisach-Stadions im Norden. Damit wolle die Stadt den Baumbestand schützen und abgesichert sein, wenn der bereits ältere Duschtrakt einmal saniert werden müsse. Weil das Parkhaus nah an das abgrenzende Kunstrasenspielfeld heranrücke, müssten allerdings in diesem Bereich Bäume gefällt werden.

Im Bauausschuss bewerteten die Stadträte die Pläne grundsätzlich positiv. Nur Richard Kugler (Wolfratshauser Liste) fühlte sich überrumpelt. Ihm und den Mitgliedern seiner Gruppierung sei das Konzept im Vorfeld nie vorgestellt worden, kritisierte er. "Ich hätte mir die Vorgehensweise anders gewünscht. Das finde ich nicht in Ordnung." Wie viele Parkplätze es jetzt schon gebe, die bei den um die 400 Stellflächen mit eingeschlossen sein sollten, wisse er nicht. Laut Heilinglechner gehe es aber erst einmal nur darum, ob ein Bebauungsplan aufgestellt werde. Im Verfahren würden dann Baufenster, Grundflächen und Wandhöhen festgesetzt. "Die Informationen kriegen Sie noch", sagte er zu Kugler.

Umweltreferent Schmid will die Föhren erhalten

Den größten Diskussionsbedarf gab es beim Umgriff des Bebauungsplans. Grünen-Stadtrat und Umweltreferent Hans Schmidt forderte als Ziel, die ortsteilprägenden Föhren möglichst zu erhalten. Dass die Bäume in Richtung Kunstrasenplatz wegfallen sollten, tue weh. Gleichzeitig plädierte er dafür, das Wäldchen im Süden aus dem Bebauungsplan auszuklammern. Was dort nachwachse, sei durch einmal getroffene Festsetzungen nicht mehr gesichert, argumentierte Schmidt. "Es sind Stadtbäume. Wir allein entscheiden über Pflege und Nachwuchs." Ein Bebauungsplan verhindere nicht, dass zusätzliche Bäume gepflanzt werden könnten, entgegnete Bürgermeister Heilinglechner. Er schaffe aber eine Verpflichtung, nachzupflanzen, wenn ein Exemplar kaputtgehe.

Seit Freizeitpark-Chef Diessl ein erstes Konzept für ein Parkhaus vorgestellt hat, ist mehr als ein Jahrzehnt vergangen. Die Anwohner werden sich nun wohl noch ein paar Jahre gedulden müssen, bis die aktuellen Pläne umgesetzt sind. Einen Bebauungsplan aufzustellen, braucht seine Zeit.

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