Jahresrückblick Wolfratshausen 2022:Viel Veränderung und etwas Stillstand

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(Foto: Manfred Neubauer)

Eine Surfwelle wird es in Wolfratshausen nicht geben. Und auch keine Brunnenversetzung. Dafür aber einige Neubauten.

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Das alte Klischee der Flößerstadt als "Stillstandshausen" könnte für das nun endende Jahr auf den ersten Blick fast bestätigt wirken: Der noch vor Kurzem als sicher geltende Bau der Surfwelle ist im Februar endgültig gescheitert. Und vor wenigen Wochen haben die Wolfratshauser die im Zuge des Markstraßenumbaus geplante Verschiebung des Marienbrunnes in einem Bürgerentscheid deutlich abgelehnt.

Doch der Schein trügt: Denn in der Stadt ist es 2022 auch vorangegangen. Im lange verwaisten denkmalgeschützten Gebäude am Untermarkt 10 ist erst im November das Kaffeehaus Velvet neu eröffnet worden. Wenig später zog die neue Tourist-Info in den frisch sanierten Bau ein. Im Februar wird im Obergeschoss das umgestaltete Stadtmuseum eröffnet. Auch das Rathaus-Café am Loisachufer hat in neuer Gestaltung wieder aufgemacht. Der Bau des Mehrgenerationen-Projekts der Maro-Genossenschaft an der Sauerlacher Straße und der Neubau anstelle des einstigen Isar-Kaufhauses im Untermarkt schreiten voran, die Wohnhäuser mit Supermarkt auf dem ehemaligen Kraft-Areal sind so gut wie fertig.

Die Surfwelle sollte in Wolfratshausen eine überregionale Anziehungskraft für eine junge Community entfalten. Fast neun Jahre lang hatte eine Initiative um Stefanie und Marcus Kastner für das Projekt gekämpft. Gescheitert ist es letztlich an den Kostensteigerungen. Laut einer Berechnung von Ende Januar hätte die Welle 1,4 Millionen Euro brutto gekostet. Der Stadtrat stimmte einstimmig dagegen, das Vorhaben fortzuführen. Es sei weder für die Kommune noch für den Betreiberverein darstellbar.

Eine deutliche Mehrheit der Wolfratshauser wollte nicht, dass der Marienbrunnen ein paar Meter nach Osten versetzt wird, wenn die Markstraße umgestaltet wird. Etwas mehr als 48 Prozent der Wahlberechtigten hatten sich am Bürgerentscheid im Dezember beteiligt. Davon stimmten mehr als 88 Prozent dagegen. Im Rathaus hörten die Kultur-Managerin Marlene Schretzenmaier und Tourismusmanagerin Gisela Gleißl auf. Die Veränderung ist in Wolfratshausen also gewiss.

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