Wolfratshausen/Geretsried:Sorge um Trainingszeiten

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Neues Hallenbad: DLRG und Wasserwacht fürchten Einbußen

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen/Geretsried

Angesichts der anstehenden Entscheidung in den Kommunen des Nordlandkreises für oder gegen ein interkommunales Hallenbad in Geretsried drängen die Organisationen für Wasserrettung darauf, die Rettungsschwimmer als Nutzer in die Planungen einzubeziehen. Während der Geretsrieder Ortsverband der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) das Training in bisherigem Umfang als gesichert ansieht, befürchtet die DLRG Schäftlarn- Wolfratshausen Einbußen, die eine Fortführung der Wasserrettung gefährden könnten. Das neue Bad sei nach derzeitiger Planung "nicht ganz ausreichend, um alle unter Dach und Fach zu bringen", findet der Vorsitzende des DLRG Schäftlarn-Wolfratshausen, Bernhard Link.

Derzeit habe das alte Geretsrieder Hallenbad ein 25-Meter-Becken mit vier Bahnen, sagt Link - genauso wie das Ascholdinger Hallenbad, in dem seine Wasserretter wöchentlich üben sowie zwei Trainingseinheiten für die Jugend veranstalten. Im interkommunalen Hallenbad sei insgesamt ein großes 25-Meter-Schwimmbecken mit fünf Bahnen geplant. "Da fehlt der Platz", befürchtet Link. Deshalb sei die DLRG Schäftlarn-Wolfratshausen nach wie vor der Meinung, dass eine "kleine Lösung" mit kommunalem Bad in Geretsried und einem Neubau in Ascholding für die Nutzer mehr Kapazitäten schaffe als "ein großes, wo auf Biegen und Brechen alle Nutzer untergebracht werden sollen", wie Link formuliert.

Auch Mario Alpers, Vorsitzender der DLRG Geretsried, hegt Zweifel. "Ich weiß nicht, ob alle da unterkommen werden", sagt er in Hinblick auf das interkommunale Bad. "Ich würde es begrüßen, wenn man das Ganze auf mehrere Beine stellt", fügt Alpers zur Schwimmbad-Situation im Nordlandkreis hinzu. Für die Geretsrieder Rettungsschwimmer, die das örtliche Schwimmbad seit seiner Eröffnung im Jahr 1972 nutzen, sehe er allerdings keine Gefahr. Schließlich gebe es die feste Zusage, dass alle derzeitigen Nutzer wie gehabt weitermachen könnten.

Dazu gehört auch die Wasserwacht Wolfratshausen. Die trainiert alle 14 Tage mit den Jugendlichen in Geretsried. Die erwachsenen Rettungsschwimmer des Wolfratshauser BRK üben hingegen jeden Montag in Ascholding. Anders als die beiden DLRG-Verbände, die auch Kurse für Schwimmanfänger betreiben - in Geretsried und im Lehrschwimmbecken Weidach -, kann die Wasserwacht das derzeit nicht leisten. Ihr Vorsitzender Ingo Roeske hofft, dass sich das mit dem interkommunalen Schwimmbad ändert, zumal der Bedarf bei einheimischen Kindern und einer wachsenden Zahl nicht schwimmender Asylbewerber steigt. An einem interkommunalen Schwimmbad in Geretsried führt nach Roeskes Einschätzung allerdings kein Weg vorbei. Deshalb habe sich die Wasserwacht von Anfang an für ein "flexibles großes Schwimmbad, dessen Kosten verteilt werden," eingesetzt.

Allerdings erhebt auch Roeske eine klare Forderung: "Die Trainingszeiten in Ascholding müssen da abgebildet sein." Und zwar, fügen er und seine Kollegen von der DLRG hinzu, zu akzeptablen Zeiten: Schließlich sind die ehrenamtlichen Wasserretter in der Regel berufstätig und können nur am Abend trainieren.

Eine Tatsache, die die Bedenken der DLRG Schäftlarn-Wolfratshausen noch verschärft: "Unsere größte Sorge ist, keine Trainingszeiten zu bekommen und unsere Rettungsfähigkeit und damit die Basis für unseren Verein zu verlieren", sagt ihr Vorsitzender Link.

© SZ vom 08.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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