Reden wir über:Kundenwünsche beim Fast Food

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Firat Kelebek hat in Wolfratshausen gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Cousin den Imbiss "Döner-Brüder" eröffnet. (Foto: Privat/oh)

Firat Kelebek ist Teil der Döner-Brüder, die seit wenigen Wochen in Wolfratshausen einen Laden betreiben.

Interview von Enno Lug, Wolfratshausen

"Einmal mit allem und ein bisschen scharf, bitte": Diesen Satz hat Firat Kelebek, 28, in den vergangenen Wochen vermutlich mehr als ein paar Dutzend Male gehört. Er hat gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Cousin den Imbiss "Döner-Brüder" in Wolfratshausen eröffnet.

SZ: Herr Kelebek, wann haben Sie sich das letzte Mal gedacht: Alles, bloß keinen Döner mehr?

Firat Kelebek: (lacht) Bis jetzt noch gar nicht, wir essen immer noch jeden Tag Döner. Wir haben ja die Vielfalt, können mit Hühnchen, Kalb und verschiedenen Soßen auch variieren - aber ich glaub`, das könnte mit der Zeit trotzdem irgendwann kommen. Bis dahin essen wir weiter Döner. So steht es ja auch in unserem Slogan: "Hab' Sonne im Herzen und Döner im Bauch."

Was macht einen guten Döner aus?

Es beginnt beim Brot: Es darf nicht zu dick sein, es darf nicht zu dünn sein - sonst wird es trocken. Das ist sehr wichtig, wir backen selber, justieren da auch immer nach, um die perfekte Mischung zu finden. Dann die Soßen, wie das Fleisch gewürzt ist und ob es im richtigen Moment geschnitten ist. Da spielen schon einige Faktoren mit rein - ob man am Ende sagt: "Boah, der Döner schmeckt jetzt richtig gut" oder ob er eben nicht so gut ist, weil die Soße oder die Konsistenz nicht perfekt ist. Aber das wichtigste sind das Fleisch und das Brot.

Wie kam es zu ihrer Idee, in Wolfratshausen eine Döner-Bude zu eröffnen?

Wir hatten die Idee schon länger, haben nur leider keinen optimalen Laden gefunden. Wir sind hier aufgewachsen, haben unseren Freundeskreis hier, und da sind die Stimmen immer lauter geworden, dass ein zweiter Döner-Laden eröffnet werden soll. Da dachten wir: "Gut, dann machen wir das!" Die Motivation und der Ansporn waren dann groß, wir lieben es, Essen zu machen.

Es gibt hier ja schon den Pamukkale. Sehen Sie den als Konkurrenten oder haben Sie eher Respekt?

Wir haben selber immer bei Pamukkale gegessen, kennen die Leute auch gut. Wir sehen uns nicht als Konkurrenten oder Feinde, sie sind auch schon vorbeigekommen und haben uns Glückwünsche und Geschenke vorbeigebracht - eine nette Geste. Wir dachten uns halt: Andere Städte wie Geretsried haben auch vier, fünf Dönerläden. Da hat Wolfratshausen einfach eine Alternative gebraucht. Wir bieten ja auch anderes Fleisch an, dazu Lahmacun und Pide. Wir haben also ein anderes Angebotsfeld als Pamukkale.

Was zeichnet Ihren Laden aus?

Die Döner-Brüder zeichnet vor allem aus, dass wir auf Kundenwünsche eingehen. Wenn uns jemand sagt, wir sollen mehr Kräuter in die Soße tun, andere Soßen oder verschiedene Fleischsorten anbieten - dann kann man da immer drüber reden. Die Kunden geben uns Anreize und wir gehen darauf ein. Wir sind wie ein Start-up, können alles individuell auf die Kunden anpassen - auch im Menü: Wir wollen, dass es wirklich jedem schmeckt und dass wir für jeden ein Angebot haben. Wir haben auch Falafel - das hatten wir ursprünglich gar nicht geplant, das Angebot wird aber super angenommen - für vegetarische Kunden. Ich glaube, uns zeichnet auch unsere Freundlichkeit, unser Ambiente, dass wir richtige Sitzmöglichkeiten - drinnen und draußen - anbieten, aus. Am Ende spielen da mehrere Faktoren mit rein, das beginnt beim Döner und endet bei uns, unserer Persönlichkeit.

Wie zufrieden sind Sie mit den ersten Wochen Betrieb?

Absolut zufrieden. Es läuft super, besser als erwartet. Den Leuten schmeckt's, es gibt auch viele Stammkunden - teilweise kommen Leute jeden zweiten Tag. Und: Bisher hat sich noch keiner von unserem Döner überfressen.

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