Bürgerprojekt in Wolfratshausen:Aktiv werden am Fluss

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Treffpunkt für Spiel und Spaß: So soll es an der Alten Floßlände dauerhaft zugehen, findet Gerty Schoelen. (Foto: Hartmut Pöstges)

Für die Belebung der Alten Floßlände zum Treffpunkt für Spiel und Spaß sucht Gerty Schoelen Mitstreiter.

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Die Belebung der Alten Floßlände in Wolfratshausen ist ein Projekt, das aus dem sogenannten "Transformationslabor" hervorgegangen ist, das die Stadt gemeinsam mit der Hochschule München kürzlich initiiert hat. Für Gerty Schoelen, die es betreut, ist sie auch eine große Vision. Dies wurde am Dienstag deutlich, als sich die Wolfratshauserin mit Mitstreitern im Kulturamt am Loisachufer bemühte, das Projekt voranzutreiben. Ein Treffpunkt für Jung und Alt könne der Grünstreifen am Fluss werden, mit Sport-, Spiel-, Gesprächs-, und Musikangeboten, schwärmte Schoelen. Klar wurde aber auch, dass es dafür noch viel Arbeit und viele Aktive braucht, die mitmachen.

Immerhin gibt es den ersten Werkzeugkasten für die gewünschte Transformation: Die "Tool-Box", die sich Schoelens Projektgruppe für verschiedene Outdoor-Spiele wie Mühle-Steine oder Boule-Kugeln für die im vergangenen Jahr erneuerte Bahn gewünscht hatte, steht nun in Form einer Chrsitkindlmarkt-Bude an der Floßlände. Den Schlüssel bekomme sie in den kommenden Tagen, sagte Schoelen. Zunächst wolle sie darin dann auch Biertische und -bänke aufbewahren, um den Leuten eine Sitzgelegenheit zu geben. Auf längere Sicht müsse es jedoch fest installierte Tische und Bänke geben, sagte sie. Dort soll man dann gemeinsam essen, spielen, reden können - und noch vieles mehr. Auf der Liste an Ideen, die Schoelen dabeihatte, standen 23 Tätigkeiten, darunter Yoga, Puzzeln, Improvisationstheater, ein Rollie-Stammtisch und "Naturmandala legen". Auch ein "Lese-Hund", laut Auskunft der gelernten Förderlehrerin ein gutmütiger, meist schon älterer Hund mit viel Geduld, könnte dort Kindern mit Leseschwäche das Üben erleichtern.

"Mein Endziel ist, dass man mich nicht mehr braucht", sagt Gerty Schoelen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Dreier-Runde, vor der Schoelen ihre Vision ausbreitete, war überschaubar: Rosemarie und Wilfried Bahnmüller wünschten sich unter anderem ein Kneipp-Becken mit Geländer an der Loisach. Und Walter Halamek vom TSV Wolfratshausen erklärte, sein Verein sei bereit, mit Trainern sporadische Sportangebote an der Floßlände anzubieten. Dies brauche aber Vorlauf, um zu planen und genug Teilnehmer zu bekommen. Nach Schoelens Vision soll die Internet-Plattform "nebenan.de" dazu dienen, sich spontan zusammenzufinden. Erst einmal aber will sie Ansprechpartner für verschiedene Angebote finden. "Wolfratshausen hat so viele Ressourcen, es gibt so viele Leute, die ein Wissen oder Können haben. Das möchte ich gerne aktivieren für die Gemeinschaft", sagte sie. "Mein Endziel ist, dass man mich nicht mehr braucht, dass das dann einfach läuft und es die Bürger von sich aus tragen."

Wer sich an der Belebung der Alten Floßlände beteiligen möchte, kann sich an Gerty Schoelen wenden. Telefon: 08171/802 67, E-Mail: info@adhshilfe-oberland.de

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