Wirtschaft:Eagle Burgmann expandiert

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Der Wolfratshauser Dichtungshersteller steigert seinen Umsatz kräftig und will seinen Erweiterungskomplex in Eurasburg bis 2012 fertigstellen.

Wolfgang Schäl

Eagle Burgmann, ein in Wolfratshausen ansässiges Unternehmen für Dichtungstechnologie und größter Arbeitgeber der Stadt, hat sich nach dem Krisenjahr 2009 kräftig erholt und steuert wieder voll auf Expansionskurs. Nachdem wegen des Wirtschaftseinbruchs vorübergehend der Bau des Erweiterungskomplexes auf dem Eurasburger Werksgelände auf Eis gelegt worden war, sind die Arbeiten auf dem konservierten Fundament mittlerweile wieder aufgenommen worden.

Die Zahlen, mit denen die Geschäftsleitung aufwarten kann, sprechen für sich: Der Umsatz ist im abgelaufenen Jahr gegenüber 2009 um 20,6 Prozent von 562,8 auf 678,7 Millionen Euro angestiegen und damit etwas besser als vor der Krise.

Durch den ausgedehnten neuen Komplex in Eurasburg kann das Werksgelände in Wolfratshausen spürbar entlastet werden. "Wir haben uns 2010 so rasant erholt, dass wir räumlich an die Kapazitätsgrenzen stoßen", erläuterte Stefan Sacré, der neue Geschäftsleiter und Vertriebs-Chef, bei einem Pressegespräch die aktuelle Situation.

Sacré ist am 1. Januar von Bosch-Rexroth, wo er für das Japan-Geschäft zuständig war, zu EagleBurgmann gestoßen. Es werde künftig alles überschaubarer, prophezeite Sacré. Auf dem Wolfratshauser Werksgelände wird man seinen Ausführungen zufolge Container abbauen können, die Raum- und Parkplatzsituation wird sich deutlich entspannen.

Die neue Halle ist voraussichtlich im April 2012 bezugsfertig, der Umzug soll im Juli beginnen, ohne dass die laufende Produktion deshalb unterbrochen wird. Bis 2013 ist nach Sacrés Worten "alles tipptopp". Dann soll es auch optimierte Betriebsabläufe geben. Einzelne Produkte werden dann nicht mehr an verschiedenen Stellen, sondern jeweils an einem Ort hergestellt.

Auf die Belegschaft kommen in diesen Monaten erhöhte Anforderungen zu, denn gleichzeitig will das Unternehmen noch seine Software auf den neuesten Stand bringen, 50 Mitarbeiter sind allein damit befasst. "Wir steigen ab Januar um auf ein neues System, und damit müssen die Mitarbeiter natürlich zurecht kommen", stellte der für die gesamte Buchhaltung und Bilanz zuständige Jochen Strasser fest.

Mit der neuen EDV sollen alle Mitarbeiter weltweit - Ende 2010 waren es international knapp 5500 Angestellte, in Deutschland 1168 - auf einheitlichem Standard arbeiten können. Mit einer präzise durchdachten internen Kommunikation und profunder Einweisung will man den Umstellungsstress möglichst klein halten. Um die hohen Qualitätsanforderungen zu sichern, hat EagleBurgmann auch im Krisenjahr in die Ausbildung investiert, die Zahl der Auszubildenden wurde deutlich erhöht. 19 wurden heuer eingestellt, 69 sind es insgesamt. Ihre Chance, übernommen zu werden, ist sehr gut.

Profitieren wird EagleBurgmann auch von seinen Innovationen, wie der für die Technik zuständige Geschäftsführer Walter Steinbach erklärte. Dazu zählen Gleitringdichtungen mit kristalliner Diamantschicht, die extremen Anforderungen in Pumpen, Kompressoren und Rührwerken standhalten. Wissenschaftler aus der hauseigenen Forschung haben für den neuen Werkstoff-Verbund "DiaCer" 2010 den wichtigen "Stifter-Verbandspreis" erhalten.

© SZ vom 17.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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