Stunde der Wintervögel:Zwischenstand am Futterhäuschen

Lesezeit: 1 min

Immer ganz vorn mit dabei: die Amsel. (Foto: Felix Kästle/dpa)

Der Landesbund für Vogelschutz zieht eine erste Bilanz. Sperling, Kohlmeise und Amsel dominieren wie gewohnt auch im Landkreis die Ranglisten.

Von Veronika Ellecosta, Bad Tölz-Wolfratshausen

300 Menschen haben sich in diesem Jahr bisher im Landkreis an der bayernweiten "Stunde der Wintervögel" beteiligt, die der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum 18. Mal ausgerufen hatte. In den hiesigen Gärten zählten sie fast 6200 Vögel. Im vergangenen Jahr waren es etwas mehr Beteiligte und auch mehr Vogelbeobachtungen: 387 Teilnehmerinnen und Teilnehmer meldeten dem LBV damals beinahe 9000 Vögel. Endgültig sind die Ergebnisse noch nicht, da bis 16. Januar Beobachtungen online nachgemeldet werden können.

Die Prognosen des LBV sind somit eingetroffen. Der Verband vermutete, dass die Gartenvögel wegen der milden Temperaturen ausreichend Nahrung in der Natur finden und deshalb seltener in Gärten fliegen. Zusätzlich böten sich in den Wäldern durch das Mastjahr von Buchen, Eichen und Fichten genügend Samen und Früchte. Diese beiden Erklärungsansätze für den gesamten Freistaat ließen sich auch für den Landkreis anwenden, sagt Sabine Tappertzhofen, Leiterin der LBV-Kreisgeschäftsstelle.

Wie in ganz Bayern dominierten im Landkreis Haus- und Feldsperling, Kohlmeise und Amsel die Rangliste der Gartenvögel. Es seien immer dieselben Vogelarten, auch bayernweit, sagt Tappertzhofen. Durchschnittlich halten sich in den Gärten des Landkreises 37 Vögel auf, während es im bayerischen Schnitt nur 31 sind. Ein historischer Tiefpunkt für den Freistaat, den sich Ornithologin Angelika Nelson unter anderem mit dem allgemeinen Vogelsterben erklärt, wie es in einer LBV-Pressemeldung heißt.

Auch im Landkreis beobachte sie einen Rückgang der Gartenvögel, sagt Tappertzhofen. Allerdings sei das hiesige Vogelsterben im bayernweiten Vergleich ein sehr schleichender Prozess. "Das liegt daran, dass wir hier noch gut ausgestattete Naturräume wie Wälder und die Isar haben." Die Stunde der Wintervögel erfasse aber lediglich die Gruppe der Gartenvögel, um die es im Landkreis gut bestellt sei. Bei Wiesen- und Feldbrütern, die den Gärten fernbleiben, sei der Rückgang hingegen katastrophal, weiß die Biologin.

www.stunde-der-wintervoegel.de

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: