Wintertourismus:Mehr Geld in Hotels

Bevor mit viel Aufwand Traditionshäuser bewahrt werden, sollte erst einmal investiert werden

Von Pia Ratzesberger

Die Touristen sollen nicht nur ein paar Stunden bleiben, sondern über Nacht- so wünscht man sich das in Lenggries. Die Gemeinde will das Hotel Alpenblick deshalb als Gästehaus bewahren, eine Umwandlung in Wohnungen mit einer Veränderungssperre verhindern. Doch bevor man viel Aufwand betreibt, um Traditionshäuser zu erhalten: Die Investitionen müssen in die richtige Richtung gehen.

Viele Hotels in bayerischen Gemeinden, gerade auch im Oberland, bestechen bis heute durch den Charme der 60er- bis 80er-Jahre. Sie sind oftmals nicht auf Buchungsplattformen im Internet vertreten, über die heute der Großteil des Tourismusgeschäfts läuft. Sondern werben stattdessen auf veralteten Webseiten für ihre Räumlichkeiten, die ebenso veraltet scheinen. Deren Standards liegen niedriger, als es der Markt verlangt. Selbst günstige Hostels in den Großstädten etwa bieten mittlerweile für 20 Euro die Nacht oder weniger Pool und Sauna an, mit solchen Angeboten müssen die alteingesessenen Häuser konkurrieren. Gerade auch, weil das Geschäft mit dem Schnee nicht mehr sicher ist und die Touristen ohnehin nicht nur Ski fahren, sondern zunehmend entspannen wollen. Allerdings in ansprechender Umgebung - und nicht in antiquierter.

© SZ vom 23.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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