Urlaub auf dem Bauernhof:Rundum wohlfühlen

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Ein "Goldener Gockel" als Auszeichnung. Ursula Probst betreibt zusammen mit Ehemann Georg den Urlaubshof Wiesbauer. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Urlaubshof Wiesbauer von Georg und Ursula Probst in der Gemeinde Wackersberg ist ein kleines Paradies. Der gute Service wurde kürzlich mit dem "Goldenen Gockel" ausgezeichnet.

Von Anja Brandstäter, Wackersberg

Hinter Arzbach führt eine Allee alter Bäume direkt auf den Urlaubshofs Wiesbauer von Ursula und Georg Probst. Inmitten satter Wiesen liegt der Hof, daher stammt auch der Name "Bauer in der Wiese", der später zu Wiesbauer wurde. Der Landwirtschaftsbetrieb kann auf einen lange Familientradition bis ins Jahr 1621 zurückblicken. Er steht in Alleinlage und eröffnet einen herrlichen Blick auf die Berge. Man könnte auch meinen mitten im Paradies gelandet zu sein. Daneben steht das moderne Austragshaus, der Urlaubshof von Ursula und Georg Probst, der unlängst von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber mit dem "Goldenen Gockel" ausgezeichnet wurde.

"Der Goldene Gockel ist ein wahres Aushängeschild für die besten Urlaubsbetriebe. Sie begegnen Ihren Gästen tagtäglich mit Herzlichkeit und Offenheit, tollem Service und lassen sie an Ihrem Leben auf dem Hof teilhaben. Besucher, die zu Ihnen kommen, werden zu Einheimischen auf Zeit und tauchen ein in die Erlebniswelt Bauernhof. Das ist die beste Werbung für unsere Landwirtschaft und den ländlichen Raum", so Kaniber bei der Preisverleihung. Damit gehört der Wiesbauer Urlaubshofs in der Gemeinde Wackersberg zu den20 gastfreundlichsten Urlaubshöfen Bayerns. Diese Auszeichnung haben die Probsts ihren Gästen zu verdanken. Allein die Internet-Bewertungen ihrer Feriengäste führten zu der Auszeichnung. Hierfür wurde die Internet-Plattform "TrustYou" verwendet, die Gästebewertungen nach Service, Freundlichkeit und Atmosphäre erfasst. Ein Jahr lang werden sie gesammelt und mindestens zehn Bewertungen müssen auf einen Hof treffen.

"Seit acht Jahren zeichnet der Blaue Gockel - Bauernhof- und Landurlaub e. V. jährlich die gastfreundlichsten Ferienhöfe in Bayern aus", sagt Sylvia Neumeier, Geschäftsstellenleiterin des Vereins. Der "Blaue Gockel" wiederum ist seit 30 Jahren das Markenzeichen für Bauernhof- und Landurlaub in Bayern und zählt rund 1400 Mitgliedsbetriebe. Dazu gehören aktive Landwirtschaftsbetriebe genauso wie ehemalige landwirtschaftliche Betriebe, die heute Ferienwohnungen vermieten. So können Urlauber das Landleben hautnah erleben, haben eine relativ kurze Anreise und genießen "herzliche Gastfreundschaft". Ein weiterer Vorteil ist die Klimabilanz, die verglichen mit einer Fernreise, erheblich besser ausfällt.

Die Gäste kommen aus ganz Deutschland

"Unsere Gäste kommen aus Franken, Baden Württemberg, Sachsen, eigentlich aus ganz Deutschland", erzählt Ursula Probst. Die beiden Ferienwohnungen sind regelmäßig ausgebucht. "Wir haben bereits Stammgäste, die ein Jahr im voraus buchen, obwohl wir erst 2015 begonnen haben", sagt sie. Das Ehepaar lebt im neu gebauten Austragshaus. Das alte haben sie 2013 abreißen lassen und als zweites Standbein zwei moderne Wohnungen integriert, die sie vermieten. Sie wohnen sozusagen unter einem Dach mit ihren Gästen - und das scheint hervorragend zu funktionieren. Die Landwirtschaft mit den 20 Kühen, 15 Jungtieren und derzeit fünf Kälbern hat Sohn Georg übernommen. Es ist die Landwirtschaft die die Gäste anzieht. Betritt man den Stall, so wird man von den wiederkäuenden Kühen mit einem tiefen Muh begrüßt. Schwalben bauten sich dort ihre Nester und huschen rein und raus. Neben dem Stall in der Wiese befindet sich der Gemüsegarten. Dort wachsen frische Kräuter, Gemüse und Erdbeeren. Daneben befindet sich eine Schaukel und ein Trampolin. In einem Freilaufgehege hoppeln zwei Kaninchen herum. Auf der Wiese schleicht eine Katze. Für Kinder ein wahres Paradies.

Landwirtschaft hautnah erleben können die Urlauber auf dem Wiesbauer-Hof in Wackersberg. (Foto: Manfred Neubauer)

"Ich musste mich erst mal einarbeiten. Das fing schon mit der Frage an: Wie richte ich die Ferienwohnung ein? Ich haben mich dann bei anderen Anbietern erkundigt", erzählt Ursula Probst und lacht. "Wir benötigten eine Internetseite und eine E-Mail-Adresse. Das war alles neu für mich, denn die Anfragen kommen fast ausschließlich per E-Mail", sagt sie. Die größere Wohnung mit 52 Quadratmetern heißt "Hochtanner", die andere mit 45 Quadratmetern "Obstgarten". Auf dem großzügigen Balkon können die Gäste frühstücken, nachmittags Kaffee trinken und abends den Tag mit einem Glas Bier oder Wein ausklingen lassen, so heißt es in der Beschreibung im Internet. Die Aussicht von den Balkonen der beiden Wohnungen eröffnet einen gigantischen Blick in die Natur. Die Gäste versorgen sich selber. Beide Ferienwohnungen sind mit allen modernen Küchengeräten wie Kühlschrank, Geschirrspüler, Wasserkocher, Toaster oder Kaffeemaschine ausgestattet. Wer nicht kochen möchte, kann sich auch in der Umgebung gut versorgen. "Das ist hier gar nicht schwierig, denn es gibt hervorragende Wirtshäuser", sagt Ursula Probst. Ihre Gäste kommen zum Wandern, Radfahren oder im Winter zum Skifahren oder Langlaufen. Die Langlaufloipe beginnt sogar gleich hinter dem Haus.

"Einige interessieren sich sehr für die Landwirtschaft und haben Verständnis für die Belange der Bauern", erzählt Ursula Probst. Plötzlich springt sie auf, denn der Milchfahrer ist da. Alle zwei Tage wird die Milch von der Genossenschaft Berchtesgadener Land abgeholt. Kaum ist sie wieder zurück, fragen drei Mädchen, ob sie Trampolin hüpfen dürfen. Ursula Probst erlaubt es ihnen. Dann kommt der mobile Bäcker in die Einfahrt gefahren, bei dem sie Brot kauft. Es ist immer etwas los - und das scheint Ursula Probst gut zu gefallen.

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