Versuchter Totschlag auf Sonnwendfeier:Polizist mit Masskrug erheblich verletzt

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Bei der Sonnwendfeier auf der Geretsrieder Böhmwiese kam es in der Nacht zum Sonntag zu massiven Ausschreitungen und Straftaten bis hin zu versuchtem Totschlag an einem Polizeibeamten - nun werden Zeugen gesucht.

Von Claudia Koestler, Geretsried

Weil ein Polizeibeamter in der Nacht zum Sonntag während der Sonnwendfeier auf der Geretsrieder Böhmwiese offenbar gezielt mit einem Masskrug beworfen und dabei erheblich verletzt wurde, ermitteln Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nun wegen versuchten Totschlags.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd war die Sonnwendfeier am Samstagabend im Geretsrieder Stadtteil Gartenberg zunächst friedlich verlaufen. Später sei jedoch eine "größere Gruppe von überwiegend amtsbekannten Personen" dort aufgetaucht. Weil diese wiederholt Probleme verursachten, hatten die Veranstalter kurz nach Mitternacht schließlich die Polizei zu Hilfe gerufen. Beim Eintreffen der ersten Streifenwagenbesatzungen richteten sich die Aggressionen der laut Polizei mindestens 20 Mitglieder der Gruppe umgehend gegen die Beamten. "Neben massivsten Beleidigungen kam es zu Widerstandshandlungen und Körperverletzungsdelikten, aber auch zur versuchten Gefangenenbefreiung und zum Landfriedensbruch, als die Personalien Einzelner festgestellt werden sollten", heißt es im Polizeibericht.

Die Aggressionen gipfelten darin, dass ein bislang Unbekannter zu einem Masskrug griff und diesen gegen einen 38-jährigen Polizeibeamten warf. Der Maßkrug traf den Polizisten im Oberkörperbereich. Das Opfer musste darufhin im Krankenhaus behandelt werden. "Nur glücklichen Umständen ist es wohl zu verdanken, dass die erlittenen Verletzungen zwar erheblich, aber nicht sehr schwer oder gar lebensbedrohlich ausfielen", erklärt dazu Polizeipressesprecher Stefan Sonntag.

Nach Ansicht der Beamten war der Masskrug als Waffe eingesetzt und gezielt gegen den Polizisten geworfen worden. Deshalb werde nun wegen versuchten Totschlags ermittelt. Derzeit laufen die Untersuchungen, um den Verantwortlichen zu identifizieren.

Um die Abläufe der Nacht möglichst genau zu rekonstruieren und einzelne Verantwortlichkeiten und Tathandlungen zuweisen zu können, bittet die Polizei um Hinweise von Zeugen, entweder unter Telefon 0881 / 6400 an die Kriminalpolizeiinsepktion Weilheim oder unter Telefon 08171 / 93510 an die Polizeiinspektion Geretsried.

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