Verkehrsprobleme auf den Straßen im Landkreis:Nichts geht mehr

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Querstehende Lastwagen und Eisglätte blockieren den Wolfratshauser Autobahnzubringer - viele kommen zu spät zur Arbeit.

Vanessa von Proff und Marco Völklein

Querstehende Lastwagen und wartende Autos: Auf schneebedeckten Fahrbahnen und Eis ist es am Dienstag zu großen Verzögerungen im Straßenverkehr gekommen. Viele Menschen aus dem Landkreis schafften es nicht rechtzeitig in die Arbeit, weil sie in Staus nur mit Schritttempo vorankamen oder sogar komplett festsaßen. Dabei ereigneten sich laut Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd lediglich Bagatellunfälle.

Der Wolfratshauser Autobahnzubringer wurde wegen Glatteis gesperrt (Foto: Hartmut Pöstges)

Auf der Bundesstraße B 11 A, dem Wolfratshauser Autobahnzubringer zur A 95, blieb nach Polizeiauskunft am Morgen ein Lastwagen liegen. Die Räum- und Streufahrzeuge kamen an dem Fahrzeug nicht vorbei. In der Folge schafften weitere Lastwagen die Steigung nicht und verschärften das Problem.

Die Strecke war zeitweilig komplett gesperrt, wodurch ein Stau auf der Autobahn entstand. Auch die Steigungsstrecke zwischen Beuerberg und der Anschlussstelle Seeshaupt war wegen ähnlicher Probleme zwischenzeitlich gesperrt. Solche Vorkommnisse seien bei winterlichen Witterungsverhältnissen jedoch nichts Außergewöhnliches, sagte Reinhard Jedersberger von der Wolfratshauser Polizei.

Auf der Autobahn kam es laut Hubert Schwaiger, Leiter der Verkehrspolizei Weilheim, zu fünf Unfällen, allesamt ausgelöst durch überhöhte Geschwindigkeit im Hinblick auf die Straßenverhältnisse. "Die Leute werden vom Schneefall immer wieder überrascht, obwohl man zu dieser Jahreszeit damit rechnen muss", sagte Schwaiger. Es habe keine chaotischen Verhältnisse gegeben, aber man müsse Geschwindigkeit und Abstand natürlich anpassen. Tempo 150 sei eben unangemessen.

Bei den Unfällen entstand erheblicher Sachschaden, Verletzte gab es nicht. "Insgesamt sind die Fahrer recht gut mit den Witterungsverhältnissen umgegangen", sagte Präsidiumssprecher Sonntag. Zwar seien auch auf den anderen Straßen im Landkreis zahlreiche Unfälle passiert, jedoch überwiegend mit Blechschäden.

Nur eine Frau, die in Eurasburg mit ihrem Fahrzeug von der Straße abgekommen war, musste nach Auskunft der Wolfratshauser Polizei mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht werden.

Eine 42-jährige Geretsriederin geriet mit ihrem Fahrzeug - vermutlich ebenfalls wegen zu hoher Geschwindigkeit - ins Rutschen. Sie stieß auf der Gegenfahrbahn frontal mit einem entgegenkommenden Stadtbus zusammen. Es wurde niemand verletzt, der Sachschaden wird auf 13 000 Euro geschätzt.

In der gesamten Region München ging es langsamer voran als üblich. Wer sonst 30 oder 40 Minuten für den Weg ins Büro benötigt, war am Dienstag nicht selten zwei Stunden oder länger unterwegs. Tödlich endete ein Unfall auf der B 304 bei Zorneding. Dort war eine Frau gegen 8.30 Uhr mit ihrem Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammengestoßen. Sie starb im Krankenhaus.

Der Schnee führte auch zu erheblichen Behinderungen und Verspätungen bei Bussen und Trambahnen, wie ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sagte. Auch bei der S-Bahn waren Verspätungen von zehn oder 15 Minuten keine Seltenheit.

© SZ vom 08.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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