Überall in Deutschland öffnen sich am kommenden Sonntag, 10. September, verschlossene Türen. Dann ist nämlich wieder "Tag des offenen Denkmals", eine Tradition die es seit 1993 gibt, und auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen wird sich daran beteiligen. Bei einem Pressegespräch im Landratsamt haben der stellvertretende Landrat Thomas Holz und Kreisheimatpfleger Thomas Lauer das diesjährige Programm vorgestellt. Insgesamt können sich Besucherinnen und Besucher zwölf Denkmäler anschauen, darunter einige, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen blickt auf rund 4000 geschützte Gebäude. Diese Vielfältigkeit zeigt sich auch an den Denkmälern, die Kreisheimatpfleger Lauer für die diesjährige Ausgabe ausgesucht hat: Den Anfang macht das Walchenseekraftwerk, das im kommenden Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Von 9 bis 17 Uhr werden Auffahrten zum Wasserschloss angeboten, das Info-Zentrum und die Maschinenhalle sind zu diesen Zeiten ebenfalls geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Auch die Leonhardi-Kapelle in Dietramszell, die man bei einer Führung mit Barbara Regul (14 Uhr) erkunden kann, steht wieder auf der Liste. Wer die Fresken von Franz Marc in der Staffelalm sehen will, kann dies mit einer 2,5-stündigen Wanderung von Jachenau, Pessenbach oder Kochel am See verbinden. Der Garten der Thomas-Mann-Villa in Bad Tölz lässt sich bei einer Führung mit Martin Hake anschauen. Auf einem 1,5-stündigen Spaziergang erzählt Stephan Bammer (13.30 Uhr) Interessantes über die Burgruine Hohenburg.
Eine dreistündige Bergwanderung führt zur Schronbachalm
Es sind aber auch Denkmäler dabei, die 2022 noch nicht besichtigt werden konnten: Die Kapellen am Lenggrieser Kalvarienberg sind von 12 bis 19 Uhr geöffnet, um 15.30 Uhr wird zudem eine Führung mit Johannes Janßen angeboten. Angela Gräfin Wallwitz und Helga Gräfin Pilati laden in ihre umgebauten Bauernhäuser in Gaißach und Lenggries ein.
Beim "Tag des offenen Denkmals" gehe es darum, das Bewusstsein zu stärken, dass Denkmäler einen Landkreis prägen. Mit den ausgewählten Gebäuden wolle man zeigen, "wie man auch in einem Baudenkmal zeitgemäß wohnen kann", betont Lauer.
Ebenfalls besichtigt werden können ein ehemaliges Flößerhaus in Bad Tölz sowie ein ehemaliges Kleinbauernhaus aus dem Jahr 1604 in Gaißach. Eine dreistündige Bergwanderung mit Jost Gudelius führt zu den Grenzsteinen an der Schronbachalm (Treffpunkt ist um 10 Uhr am Sylvensteinparkplatz unterhalb des Dammes). Zudem wird eine Busexkursion zu den historischen Synagogen von Binswangen und Buttenwiesen angeboten. Sie dauert von 8 bis 20 Uhr und ist mit 25 Euro die einzige Aktivität beim "Tag des offenen Denkmals", die etwas kostet.
Weitere Informationen gibt es unter www.tag-des-offenen-denkmals.de .