Gastgewerbe in Bad Tölz:Neue Pächter fürs Starnbräu

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Wirte-Paar aus Tirol übernimmt Traditionsgasthaus in der Marktstraße.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Hinter den Fenstern zur Fußgängerzone hängen noch Vorhänge herab, aber in der Gaststube mit dem alten Kachelofen rührt sich schon etwas. Auch in der Passage liegen der Schankraum und die zwei großen Räume zur Isar hin nicht mehr leer und dunkel da. Nachdem das Gasthaus Starnbräu in der Marktstraße monatelang geschlossen war, hat Eigentümer Georg Hochwind nun neue Pächter gefunden: Roland Schlechter und Elfi Weissauer aus dem benachbarten Schwaz in Tirol werden die Tölzer Traditionsgaststätte weiter führen. "Wir haben eine Perle gefunden, das muss ich einfach sagen", sagt der 41 Jahre alte Gastronom.

Hochwind hätte das urige Wirtshaus auch schon früher verpachten können. Es hätten sich genügend Interessenten gemeldet, erzählt er. Das sei "in alle Richtungen gegangen". Noch ein griechisches Restaurant, noch ein italienisches Restaurant, all das wäre im Starnbräu möglich gewesen. Gegen solche Gastronomie hat der Eigentümer grundsätzlich gar nichts einzuwenden, aber er wollte in dem Traditionswirtshaus eben wieder bayerische Kost serviert sehen. Und anders als mal irrtümlich berichtet wurde, gibt es dafür im Starnbräu nicht bloß eine Grillstation, sondern seit eh und je eine große Küche, wo künftig ein Koch aus Rosenheim die Speisen für die Gäste zubereiten wird.

"Richtig bayerische Gerichte", sagt Schlechter. Darunter versteht er nicht bloß Schweinsbraten und Wiener Schnitzel. Woll- und Milzwürste soll es geben, Rindsrouladen, aber auch Tiroler Spezialitäten wie Schlutzkrapfen und Graukassuppe. Die Zutaten seien "hochwertige Produkte aus der Region", sagt die 41-jährige Elfi Weissauer. Sie kämen von der Bäckerei Detter aus Tölz, von der Metzgerei Reßl aus Benediktbeuern oder auch vom Gemüsehandel Kell aus Tölz. Das Bier wird vom Hofbräu München geliefert. Als Kaffee will das Pächter-Paar seinen Gästen nicht irgendeine "Plörre" vorsetzen, wie sie sagen, sondern eine besondere Mischung aus einer kleinen Rösterei nahe Venedig.

Die neuen Pächter führten bislang das Achensee-Bahnstüberl in Jenbach in Tirol. Um das streiten sich dort die Bahn und das Land Tirol, weshalb letzten Endes der Pachtvertrag ausläuft. Die Frage, ob sie nach Bayern oder nach Wien gehen sollten, habe sich gar nicht erst gestellt, erzählt Elfi Weissauer. Bayern und Tirol - das gehöre ja zusammen. In Bad Tölz stimme das Preis-Leistungs-Verhältnis, sagt Schlechter. Außerdem habe die Familie Hochwind ihnen geholfen, bürokratische Hürden zu nehmen, "das war eine wahnsinnige Unterstützung".

Das Gasthaus Starnbräu wird Mitte Februar wieder aufgesperrt. Die offizielle Eröffnungsfeier findet dann Ende April statt. Gut zehn Mitarbeiter wollen die neuen Pächter beschäftigen. Einen Ruhetag soll es vorerst nicht geben.

© SZ vom 05.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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