Tölzer Stadtwerke:Erst Energiezentrale, dann Hallenbad

Lesezeit: 2 min

Die Sanierung des Tölzer Hallenbads verzögert sich weiter. (Foto: Manfred Neubauer)

Wegen des neuen Nahwärmenetzes verzögern sich Sanierung und Ausbau des Stadtbads auf der Flinthöhe. Dieses Projekt soll nun voraussichtlich 2025 beschlossen werden.

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Fast zehn Jahre ist es her, dass die Jodquellen AG das Erlebnisbad "Alpamare" geschlossen hat. Anfangs dachte die Stadt noch kurz darüber nach, das Spaßbad selbst zu betreiben, später richtete sich der Blick auf das Spa "Natura Tölz" in den geplanten Hotels an der Bockschützstraße. Aus beidem wurde nichts. Am Ende blieb nur der Plan übrig, das bestehende Hallenbad auf der Flinthöhe zu sanieren und ein wenig auszubauen. Und auch dieses Vorhaben verzögert sich nun. Voraussichtlich erst im nächsten Jahr soll der Stadtrat dazu einen Beschluss fassen. Der Grund: Die Stadt und die Stadtwerke wollen zunächst die Wärmeenergiezentrale neben dem Feuerwehrhaus an der Lenggrieser Straße errichten.

Dem Bau haben der Aufsichtsrat der Stadtwerke und der Tölzer Stadtrat jetzt zugestimmt. Die Energiezentrale am Moraltverteiler ist das Herzstück des Nahwärmenetzes, für das in der Kreisstadt gerade die Leitungen gelegt werden - in der Lenggrieser Straße, der Kohlstattstraße, der Eichmühlstraße, der Badstraße. Der Neubau soll eine Art Kommandobrücke sein für die vier Heizkraftwerke, respektive Heizwerke im Lettenholz, an der Dreifachturnhalle, der Osterleite und am Hoheneck, zudem für die zwei Wärmeinseln im Hallenbad und im Eisstadion. Sie alle sollen miteinander verbunden werden. Wie teuer dieses Projekt kommt, ist noch unklar.

Die neue Wärmeenergiezentrale soll neben dem Feuerwehrhaus an der Lenggrieser Straße gebaut werden. (Foto: Manfred Neubauer)

"Die grundsätzlichen Fragen zur Finanzierung sind weitgehend geklärt", teilen Birte Stahl, Sprecherin der Stadt, und Martina Geisberger, Sprecherin der Stadtwerke, zwar unisono mit. Dies bedeutet allerdings nicht, dass die Kosten für die Wärmeenergiezentrale schon feststehen. Diese seien erst "mit den Ausschreibungen und Fertigstellungen der ersten Gewerke für die Anlage am Moraltverteiler" abzusehen. "Projekte dieser Dimension sind auch für die Stadtwerke alles andere als alltäglich", erklärt Ingo Mehner, Tölzer Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke. Deshalb wolle man Risiken reduzieren, "die bei einer gleichzeitigen Durchführung entstehen können".

Das Thema Hallenbad kommt deshalb vermutlich erst 2025 wieder auf die Agenda. Ein Umbau im großen Stil findet in der Einrichtung auf der Flinthöhe ohnehin nicht statt, ein Ersatz fürs Alpamare war dort nie geplant. Schon 2020 hatte Mehner klargestellt, dass das Stadtbad vor allem für Tölzer und Besucher aus dem Umland gedacht sei, ebenso für Gäste, die sich in Bad Tölz aufhalten. "Wir werden keinen Magnetbetrieb schaffen, der Leute aus Deutschland und halb Europa anziehen soll, wir reden hier von einer ganz anderen Dimension", sagte er damals.

So sieht denn auch die inzwischen konkrete Planung für die Sanierung und Erweiterung des Hallenbads aus. Hergerichtet werden die Decken und das Dach, das 25-Meter-Becken wird erneuert, ebenso der Becken-Umgang und die Badewassertechnik. Ergänzt wird die Zone für Kleinkinder, der Zugang und der Personalbereich erhalten ein neues Outfit. Bad und Sauna sollen künftig getrennt sein. Die Saunenwelt erhält deshalb einen eigenen Zugang, der Saunagarten wird umgestaltet und um ein Ruhehaus ergänzt. Auch die Umkleiden sollen modernisiert werden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: